Telekom
Italiens Telekommunikationsbehörde legt Veto gegen Pay-TV-Ehe ein
"Rotes Licht" für Fusion zwischen Stream und Telepiu
Die italienische Telekommunikationsbehörde legt Veto
gegen die geplante Fusion zwischen dem italienischen Pay-TV-Sender
Stream und Telepiu ein. Die Behörde ist der Ansicht, dass die Ehe
zwischen den einzigen beiden Pay-TV-Kanälen in Italien
wettbewerbsverzerrende Effekte haben könnte, berichteten italienische
Medien. In Italien dürfe kein Pay-TV-Monopol entstehen.
Mit rund 820.000 Abonnenten ist Stream jener Pay-TV-Sender, mit
dem der australische Medienmagnat Rupert Murdoch im italienischen
Digitalbereich den Durchbruch schaffen will. Die Fusion mit dem
bisherigen Rivalen Telepiu, der Anfang der neunziger Jahren von der
Mediengesellschaft Mediaset unter Kontrolle des Regierungschefs und
TV-Zaren Silvio Berlusconi gegründet worden war und seit 1999 unter
mehrheitliche Kontrolle der französischen Canal Plus (Tochter der
Mediengesellschaft Vivendi)steht, sollte die Entwicklung des
Digitalfernsehens in Italien fördern, behaupten die Befürworter der
Fusion.
Der 1993 gegründete Kanal Stream hat bisher niemals Gewinne
geschrieben und seinen Besitzern öfters Schwierigkeiten bereitet. Der
Sender, der in Italien einen Teil der Fußballspiele der Serie A
überträgt, steht unter 50-prozentiger Kontrolle von Murdochs Gruppe
News Corp, die seit dem Jahr 2000 Aktionär von Stream ist. Den
restlichen Teil hält noch die Telecom Italia.
Die Telekommunikationsbehörde befürchtet, dass ein
Pay-TV-Monopolist seine Stellung nicht nur bei der Preisgestaltung,
sondern auch beim Erwerb von Übertragungsrechten großer Sport-Events
ausnutzen könnte. Stream und Telepiu erwidern indes, dass das
digitale Fernsehen in Italien ohne die Zusammenlegung ihrer
Aktivitäten in Italien keine Zukunft hätte. Das Veto der
Telekommunikationsbehörden könnte zu einer Überdenkung der
Entwicklungspläne für das Digitalfernsehen in Italien führen.
(APA)