Werbung
Nach Werberat jetzt auch die Kirche ...
Fonds-Werbung der Erste Bank bekommt "Blech-ernen Stiefel 2001" - Kampagnenende noch vor Weihnachten - "Sehr gute" Werbewerte
Die Katholische Frauenbewegung der Erzdiözese Wien
hat der Erste Bank den "Blechernen Stiefel 2001" für die
"frauenverachtendste Werbung" des Jahres verliehen. Grund der
Kirchenkritik ist die TV-Werbung der Bank für Fonds, bei der ein Mann
über Fonds spricht und eine junge Frau infolge seiner Worte stöhnend
einem sexuellen Höhepunkt zustrebt.Wahl ist "nicht leicht gefallen"
Nach Eigendarstellung der Frauenbewegung sei die Wahl heuer "nicht
leicht gefallen", da auch andere Banken und Firmen der Erotik des
Geldes auf Kosten von Frauen mehr Glanz verleihen wollten. "Die Wahl
fiel auf die Erste Bank, weil bei ihrer Werbung für Fonds kindische
Männerfantasien um Erotik und Geld eine Symbiose auf hohem
frauenverachtenden Niveau ergeben", erklärten die Frauen.
"Wir bedauern ..." - Kampagne läuft vor Weihnachten aus
Die Erste Bank stellte sich der Kritik: "Wir
bedauern diese Auszeichnung und entschuldigen uns, sollten wir
Gefühle verletzt haben", erklärte Erste-Sprecher Michael Mauritz. Der
Kritik stünden aber "sehr, sehr viele positive Reaktionen - auch von
Frauen - gegenüber". Die Schaltung sei auch keine Imagewerbung,
sondern eine Produktwerbung für Fonds gewesen. Sie werde zudem noch
vor Weihnachten auslaufen.
Gute Werbewerte
Mit den Werbewerten selbst ist man bei der Bank aber dennoch
zufrieden: "Wir verzeichnen sehr gute Werbe-Beurteilungswerte. Es
wird mehr über Fonds gesprochen und die Wiedererkennung der Erste
Bank ist auch gestiegen." (APA)