Kopenhagen/Kiel - Es könnte eines der größten
Verkehrsprojekte dieses Jahrzehnts werden: die deutsch-dänische
Fehmarn-Belt-Querung. Die dänische Regierung dringt auf eine rasche
Entscheidung für den Bau, Transportminister Flemming Hansen hofft jedenfalls
auf eine baldige Einigung mit
Deutschland. Das gigantische Bauwerk über die Ostsee soll
Skandinavien mit Kontinentaleuropa verbinden. Die
Finanzierung des Großprojekts ist aber noch offen.
Mammut-Projekt
Der Bau der geplanten, 20 Kilometer langen Straßen- und
Eisenbahnbrücke zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der
dänischen Insel Lolland könnte bereits 2003 beginnen, berichtete der
dänische Radiosender DR1. Die Kosten seien mit umgerechnet etwa 74 Milliarden Schilling veranschlagt.
Die Querung wird seit 1992 diskutiert. Das Bauwerk soll eine
dreiteilige Skandinavien-Europa-Verbindung vervollständigen -
zusammen mit der bereits gebauten Brücke über den Großen Belt zwischen Fünen und Seeland und der
Öresund-Brücke zwischen der Insel Seeland und Schweden. Die
Fehmarn-Belt-Querung benötigt nach Schätzungen zehn Jahre Bauzeit,
mehr als 100 europäische Firmen wären beteiligt, berichtet die
dänische Tageszeitung "Jyllands-Posten".
Gegenstimmen
Umweltschützer wie der Deutsche Naturschutzbund haben sich gegen das Projekt ausgesprochen: die zwangsläufige Erhöhung des Transitverkehrs werde Schleswig-Holstein stark belasten. Darüberhinaus werde durch das Projekt der Zug arktischer Wasservögel empfindlich gestört.
(APA/red)