Leverkusen - Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer wird nach dem Lipobay-Desaster und Gewinneinbrüchen grundlegend neu aufgestellt. Unter dem Dach einer Führungsholding sollen die vier Bayer-Sparten Chemie, Kunststoffe, Gesundheit und Pflanzenschutz zu rechtlich selbstständige Gesellschaften werden. Diesem Vorschlag des Vorstandes stimmte der Aufsichtsrat am Donnerstag in Leverkusen zu. Mit der neuen Organisationsform soll die Wettbewerbsfähigkeit erhöht und Möglichkeiten für Partnerschaften geschaffen werden. Der Umbau ist nach Zustimmung der Aktionäre zum 1. Jänner 2003 vorgesehen. Trennung von von mehreren Firmen Neben dieser Neuordnung gab die Bayer AG bekannt, dass sie sich von mehrere Firmen trennen wolle. Dazu gehört das niedersächsische Unternehmen Haarmann & Reimer (Holzminden), das eines der größten Duft- und Geschmacksstoffproduzenten der Welt ist. Auch das baden-württembergische Unternehmen Rhein Chemie Rheinau (Mannheim) gehöre nicht mehr zu den Kernaktivitäten. Rhein Chemie ist Zulieferer für für Kunststoffindustrie. Trennen will sich Bayer daneben von seinem Anteil am nordrhein-westfälischen Unternehmen PolymerLatex (Marl). Keine unmittelbaren Pläne für Börsengänge der Sparten Bayer will nach eigenen Angaben keine der vier separaten Gesellschaften, die durch die neue Konzernstruktur entstehen, an die Börse bringen. Bayer führe indes Gespräche mit möglichen Partnern für das Pharmageschäft, sagte Vorstandschef Manfred Schneider am Donnerstag bei einer Telefonkonferenz. Eine Entscheidung sei hier in sechs bis zwölf Monaten möglich.(APA/dpa)