Neuer Präsident, gleiches zentrales Thema beim Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ): Nach zwei Amtsperioden verabschiedete sich Donnerstag Max Dasch (Salzburger Nachrichten) von der Funktion mit warnenden Worten zur Presseförderung. Nachfolger Franz Ivan (Die Presse) nahm den Ball umgehend auf. Die zuletzt kursierenden Vorschläge für eine Reform der Presseförderung seien "Sprengstoff, wenn man die wirtschaftliche Lage unserer Zeitungen betrachtet und die armselige Titelzahl im Land", sagte Dasch. Zuletzt kursierte, wie berichtet, vor allem ein FP-Vorschlag. Der scheidende VÖZ-Chef: Aus "Presseförderung" werde "Pressereduzierung", "sollten die Politiker der Versuchung erliegen, über dieses Instrument zu belohnen und zu bestrafen - derartige Absichten sind durchaus zu vernehmen". Um "Erhalt der Vielfalt" müsse es da weiter gehen, betonte Dasch. Ivan sieht die Presseförderung im Verhältnis zur Parteienförderung "total aus dem Lot geraten". Die gemeinsam eingeführten Subventionen im Vergleich: heuer 220 Millionen Schilling (knapp 16 Mio. EURO) für die Printmedien einschließlich Presseclubs und Journalistenausbildung; 193 Millionen Schilling an Parteienförderung zuzüglich 117 Millionen für politische Bildung der Parteien. Beide seien für die Demokratie unentbehrlich. Ivan: "Also sollten wir uns aus dem Vergleich mit der Parteienförderung nicht herausnehmen lassen und gerade in Zeiten wie diesen nachdrücklich an die Politik appellieren: Keine weiteren Kürzungen der Presseförderung, sonst bleiben die besten Reformansätze wirkungslos." Ivan kritisierte zudem die Erhöhung der Posttarife für Zeitungen scharf. (red/DER STANDARD; Print-Ausgabe, 7./8./9. Dezember 2001)