Sestriere - Anja Pärson hat den ersten Sieg als Weltmeisterin in der Tasche. Die Schwedin sicherte sich am Sonntag den Damen-Slalom von Sestriere und feierte damit ihren ersten Erfolg seit ihrem WM-Titel in St. Anton. Die 20-Jährige setzte sich bei ihrem erst zweiten Weltcup-Sieg 41/100 vor der Finnin Tanja Poutiainen durch, Dritte wurde die Schweizerin Sonja Nef. Für die Österreicherinnen lief es bei weitem nicht so gut wie zum Auftakt. Carina Raich war als beste ÖSV-Läuferin erst auf Rang 14 zu finden, allerdings gab es auch positive Aspekte. Denn der Nachwuchs nutzte die Chance, teilweise sensationell - wie die erst 16-Jährige Michaela Kirchgasser auf Rang 17. Schild, Knorr und Kirchgasser drängen nach Sestriere war ein enges Rennen und es zeigte, dass die Jungen kräftig nachdrängen, unzählige Läuferinnen mit hohen Nummern qualifizierten sich für das Finale. Leidtragende waren u.a. auch Sabine Egger, aber auch Janica Kostelic. Die Gesamtweltcupsiegerin war bei ihrem Comeback sichtlich noch nicht die Alte und verpasste die Qualifikation für den zweiten Lauf. Die sicherte sich dafür die zweite Garde des ÖSV - Marlies Schild, Petra Knor und die mit Nummer 77 ins Rennen gegangene Kirchgasser schafften es unter die besten 30. "Reif für den Sieg" Mit der Spitze hatten sie aber (noch) nichts zu tun. Pärson, in Sestriere schon zwei Mal Zweite, ein Mal Vierte und ein Mal Fünfte, schuf sich schon im ersten Lauf eine hervorragende Ausgangsposition und verteidigte diese Führung auch im zweiten Lauf gegen die furios fahrende Poutiainen. "Ich war einfach reif für den Sieg", erklärte sie selbstbewusst. Nach dem für sie enttäuschenden Auftakt in Copper zeigte sie zudem, dass mit ihr wieder zu rechnen ist. Die ÖSV-Läuferinnen konnten sie diesmal nicht fordern. Karin Köllerer und Christine Sponring ("Schade, dass ich nicht einmal bis zur Zwischenzeit gekommen bin, da fehlt mir jeder Anhaltspunkt") schieden aus, Carina Raich kam nicht so auf Zug wie in Copper. "Der erste Lauf ist mir wirklich nicht gelungen, im zweiten war es dann schon viel besser", erklärte die Pitztalerin. Am selbst auferlegten Druck nach dem starken Saison-Beginn sei es aber nicht gelegen, dass sie in Lauf eins "etwas zu verkrampft" gewesen war. "Das hat sicher keine Rolle gespielt", sagte die 22-Jährige. Viel eher liegt das schon an der noch fehlenden Konstanz. "Im Training geht es schon ganz gut, ich bin mir sicher, dass es von Rennen zu Rennen besser wird." "Wäre ich mit Top 50 zufrieden gewesen" Während Raich inzwischen schon fast ein "alter Hase" ist, kann man das gerade von Michaela Kirchgasser nicht behaupten. 16 Jahre ist die Filzmoserin erst alt, im Moment ist sie sogar erst im Salzburger Landeskader und nicht im ÖSV. Doch sie nutzte die Chance voll. "Ich hab' erst am Donnerstagabend erfahren, dass ich starten darf. Und so nervös war ich noch nie in meinem Leben, ich habe nur gehofft, dass es bald vorbei ist." Mit ihrer guten Leistung in Lauf eins ("Eigentlich wäre ich mit Top 50 zufrieden gewesen") verlängerte sie aber ihre Nervosität, zog sich aber auch im zweiten Lauf beachtlich aus der Affäre und war als 17. sogar zweitbeste Österreicherin. "Ich bin überglücklich, davon hätte ich nicht einmal geträumt." (APA/red) Endresultat Damen-Slalom in Sestriere: 1. Anja Pärson (SWE) 1:32,54 2. Tanja Poutiainen (FIN) 1:32,95 3. Sonja Nef (SUI) 1:33,13 4. Trine Bakke (NOR) 1:33,34 5. Spela Pretnar (SLO) 1:33,38 6. Martina Ertl (GER) 1:33,45 7. Laure Pequegnot (FRA) 1:33,50 8. Kristina Koznick (USA) 1:33,56 9. Marlies Öster (SUI) 1:33,69 10. Natasa Bokal (SLO) 1:33,69 11. Veronika Zuzulova (SVK) 1:33,88 12. Christel Saioni-Pascal (FRA) 1:33,89 13. Elisabetta Biavaschi (ITA) 1:33,92 14. Carina Raich (AUT) 1:34,08 15. Corina Grünenfelder (SUI) 1:34,08 16. Susanne Ekman (SWE) 1:34,09 17. Michaela Kirchgasser (AUT) 1:34,21 18. Vanessa Vidal (FRA) 1:34,25 19. Annemarie Gerg (GER) 1:34,35 20. Sarah Schleper (USA) 1:34,36 weiter: 25. Marlies Schild (AUT) 1:35,18 26. Petra Knor (AUT) 1:35,18 27. Renate Götschl (AUT) 1:35,25