Finanzen & Börse
Euro-Preiskommission: Kein Preisschub durch Umstellung
Deutsche und Franzosen pessimistisch
Mainz/Paris - Knapp 85 Prozent der Deutschen befürchten, dass
die Preise durch die Einführung des Euro steigen werden. Das
berichtete das ZDF-Wirtschaftsmagazin "WISO" vorab am Sonntag aus
einer Umfrage. Das seien etwa fünf Prozentpunkte mehr als noch bei
einer Erhebung im Oktober. Insgesamt begrüßt die Hälfte der Befragten
die Einführung des Euro. Das sind 4 Prozentpunkte mehr als im
Oktober. Frauen sind gegenüber der neuen EU-Gemeinschaftswährung
allerdings eher kritisch eingestellt. Nur 40 Prozent der weiblichen
Bevölkerung befürworten demnach die Euro-Einführung, bei den Männern
sind dies hingegen 61 Prozent.
Deutliche Unterschiede gibt es auch zwischen Ost und West: Im
Osten Deutschlands herrscht nach wie vor größere Skepsis gegenüber
dem Euro. Dort begrüßen nur rund ein Drittel der Befragten, dass der
Euro kommt. Auch die Franzosen glauben an negative Auswirkungen
60 Prozent der Franzosen befürchten, dass die
Einführung des Euro negative Auswirkungen auf das Konsumverhalten
haben wird. Nur 27 Prozent erklären sich überzeugt, dass die
europäische Einheitswährung die Wirtschaftskonjunktur und den
Verbrauch ankurbeln werde. Für 9 Prozent wird sich nichts ändern, 4
Prozent haben keine Meinung in der Frage. Diese Daten ergibt eine
telefonischen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CSA, die im
Auftrag des französischen TV-Senders France 3 am 11. und 12. Dezember
durchgeführt wurde.
Die Frauen sind pessimistischer als die Männer, zumal 67 Prozent
von ihnen (gegen 51 Prozent der Männer) negative Auswirkungen auf das
Konsumverhalten befürchten. Beunruhigt sind auch 65 Prozent der
jungen Leute zwischen 18 und 24 Jahre und 56 Prozent der Menschen
über 65.
Die größte Besorgnis äußerten die Angestellten (71 Prozent),
gefolgt von den Fabrikarbeitern (62 Prozent) und den Rentnern (60
Prozent). Am wenigsten Sorgen machen sich leitende Angestellte (42
Prozent). Die Besorgnis sinkt weiters mit steigendem Bildungsniveau.
Sie betrifft 63 Prozent der Personen ohne Matura und nur 44 Prozent
der Personen mit Hochschulabschluss. (APA)
Zumindest hierzulande kein Preisschub
Wien - Im Zuge der bevorstehenden Umstellung auf das
Euro-Bargeld ist es bisher in Österreich zu keinem Preisschub
gekommen. Das stellt der erste Bericht der Euro-Preiskommission fest,
der am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss des Nationalrats
behandelt wurde. Es gebe demnach keine handfesten Hinweise, dass die
Einführung des Euro einen Inflationsschub ausgelöst hätte, heißt es
in dem Bericht.
Nach Angaben der Preiskommission waren bis Ende September bei 96,5
Prozent aller untersuchten Waren- und Dienstleistungen keine
Preisänderungen festzustellen. 1,7 Prozent der Preise wiesen eine
Erhöhung, 1,8 Prozent eine Verbilligung aus. Untersucht wurde die
Preisentwicklung von der 32. bis zu 39. Kalenderwoche. (APA)