Das deutsche Kartellamt hat die Prüfungsfrist für den milliardenschweren Kauf des Telekom-Kabelnetzes durch den US-Konzern Liberty Media bis zum 28. Februar verlängert. Damit entspreche die Behörde dem Wunsch der Unternehmen, teilten die Wettbewerbshüter am Donnerstag in Bonn mit. Der Deutschen Telekom und Liberty werde so eine weitere Möglichkeit gegeben, die Bedenken des Kartellamtes auszuräumen. Ursprünglich sollte die Frist am 7. Jänner kommenden Jahres auslaufen. Veto gegen Monopol In den vergangenen Tagen hatten sich die Zeichen gemehrt, dass das Kartellamt ein Veto gegen den Kauf einlegen würde. Liberty hatte Anfang September für 5,5 Mrd. Euro (75,7 Mrd. S) die letzten noch unverkauften sechs Kabelnetzregionen von der Deutschen Telekom übernommen. Das Vorhaben stößt bei zahlreichen Fernsehsendern auf Widerstand. Grund sind Pläne des US-Unternehmens, einen eigenen Digital-Decoder für dem Programmempfang durchzusetzen. Die TV-Sender fürchten in diesem Fall, aus dem Kabel verdrängt zu werden. Das Kartellamt sieht zudem die Doppelrolle von Liberty als Kabelnetzbetreiber und Inhalteanbieter kritisch. Zusätzliche Probleme schafft hier die parallel beantragte Übernahme von 22 Prozent an dem Pay-TV-Sender Premiere World des Münchner Medienunternehmers Leo Kirch.(APA/AFP)