Wien - Dass Bausparen nicht nur etwas für Kinder und Enkerln ist, beweist die älteste Kundin der S-Bausparkasse: Sie ist 102 Jahre und wollte mit 96 Jahren eigentlich keinen neuen Vertrag mehr abschließen. Tat es dann aber doch und überlebte sogar diesen. Mit 230.000 Neuverträgen per Ende November liegt die S-Bausparkasse zwar auf Vorjahresniveau; bis zum 31. Dezember erwartet man sich aber noch Zuwächse, weil allein im Dezember 50.000 Verträge ablaufen. Der Chef der S-Bausparkasse, Josef Schmidinger, sagte am Donnerstag, die Bausparer würden ihre Verträge nach der sechsjährigen Spardauer vermehrt liegen lassen. Per Ende November gab es zehn Prozent weniger Rückzahlungen. Das dadurch erreichte Einlagenplus sieht Schmidinger mit Freude, zumal heuer die Finanzierungsleistungen mit rund 14 Mrd. S auf einen Rekordwert steigen würden. Für die Bausparkassen bleibe es daher weiter ein Thema, wie man die steigende Finanzierungsleistung refinanziert. Sorge bereitet Schmidinger indessen die niedrige Wohnungsproduktion. 2003/04 werde man mit jährlich 35.000 bis 36.000 fertiggestellten Wohnungen das Niveau von Mitte der 80er-Jahre erreichen. Das entspräche in etwa der jährlichen Reinvestitionsrate, die ausgehend von 3,7 Millionen Wohnungen in Österreich bei einem Prozent liege. Er verteidigte die hohe Wohnungsproduktion der vergangenen Jahre, weil dadurch auch die Mieten gedrosselt werden konnten. Durch die drohende Wohnungsknappheit würden die Mieten unweigerlich steigen, so der S-Bausparkassen-Chef. (cr, Der Standard, Printausgabe, 07.12.01)