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Deutsche Random House will heimischen Bundesverlag kaufen
Privatisierung Ende 2002 - Suche nach Investmentbank
Wien - Der zur Privatisierung bzw. zum Verkauf anstehende heimische Buchriese Österreichischer Bundesverlag (ÖBV) bekommt noch eine Atempause bis zum Herbst 2002. Dann aber wird es zum Verkaufs-Showdown kommen, an dem sich vor allem der Marktführer auf dem deutschsprachigen Publikumsmarkt, Random House (früher Bertelsmann Buch AG), beteiligen will.
Wie Random-House-Sprecher Theo Schäfer auf Anfrage des S
TANDARD
bestätigt, würde "der Bundesverlag gut zu den anderen beiden Österreich-Standbeinen Orac und Kremayr & Scheriau passen". Die Frage sei freilich nicht nur, zu welchem Preis der Großverlag gehandelt werde, sondern auch, ob etwa Jobgarantien abgegeben werden müssen. Man sei "am Inhalt interessiert, habe aber etwa selbst einen starken Vertrieb bzw. ein starkes Marketing." Hier würde man Synergien nutzen wollen. Bis darüber debattiert werden kann, wird es aber freilich noch eine Weile dauern.
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Strenge Vergaberichtlinien der EU schreiben dem Bund nämlich bei einer Veräußerung aus Bundeseigentum vor, dass er einen professionellen Berater zuzieht. Wenn dessen Honorar - wie zu erwarten - mehr als 1,9 Millionen S ausmacht, müssten monatelange Ausschreibungsfristen eingehalten werden, um allen potenziellen Banken die Möglichkeit zur Bewerbung zu geben, heißt es auf Anfrage im Finanzministerium. Bis jetzt ist der Kreis der möglichen Interessenten auf fünf Investmentbanken eingeschränkt worden. Ende Jänner soll dann eine endgültige Entscheidung fallen und in Folge der Wert des ÖBV bzw. Käufer gesucht werden.
Mit insgesamt 240 Mitarbeitern ist der ÖBV Österreichs weitaus größte Verlagsgruppe und erzielte mit all seinen Verlagen zuletzt einen Jahresumsatz von rund 400 Mio. S. Tochterunternehmen sind die Verlage Residenz in Salzburg, Deuticke und Brandstätter, ferner eine Auslieferung in Neudorf.
Den größten Brocken davon verdient der ÖBV mit Schulbüchern, dessen Sparte bereits vor drei Jahren mit einem Privatverlag fusioniert wurde. Es sei auch noch gar nicht entschieden, so ÖBV-Chef Robert Sedlaczek zum S
TANDARD
, ob "das Haus als Ganzes oder in Teilen an verschiedene Käufer veräußert werde". (Monika Bachhofer, Der Standard, Printausgabe, 07.12.01)
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