Wien - Wien ist super. Allgemein sowieso. Und im Standortwettbewerb auch. Dies verkündeten am Donnerstag Bürgermeister Michael Häupl (SP) und Wirtschaftskammerpräsident Walter Nettig. Besonders erfolgreich war Wien laut Nettig im ersten Halbjahr 2001: Demnach wurden 3,627 Milliarden Schilling (264 Millionen Euro) aus dem Ausland investiert und 140 Firmen mit nicht-österreichischer Beteiligung gegründet: Mehr als im Vorjahr (3,533 Milliarden S./ 257 Mio. EURO) und fast so viel wie in ganz Österreich im Vergleichszeitraum 2000. Der Kapitalstock ausländischer Investoren habe Ende 1999 einen Marktwert von fast 240 Milliarden Schilling (17,4 Mrd. EURO) erreicht, das sind 57 Prozent des in Österreich investierten Auslandskapitals. Wichtigstes Herkunftsland ist Deutschland, gefolgt von den USA und der Schweiz. Umgekehrt konnten sich Wiener Firmen im Ausland behaupten. So seien die Exporte in die USA (plus 26 Prozent), Hongkong (knapp 39 Prozent) und China (71 Prozent) gestiegen. Lediglich in Japan gingen sie um 4,3 Prozent zurück. Häupl betonte, dass das gemeinsame Konzept zur Vermarktung des Wirtschaftsstandorts aufgegangen sei: Die Zahlen wären ein "hervorragendes Zeugnis". Heftige Attacken ritt der Bürgermeister gegen FP-Gemeinderat Wilfried Serles. Dieser hatte kritisiert, dass Nettigs Tochter Claudia die Wien-Vertretung in Miami leitet. Häupl bezeichnete das als "Denunziation" und "persönliche Niedertracht". (red, DER STANDARD Print-Ausgabe 7/8/9.11.2001)