Österreich
Italienische Regierung stimmt Rettungsprojekt für Venedig zu
Plan "Moses" bei Umweltschützern und Experten umstritten
Rom - Nach über zwölfjähriger Debatte hat die
italienische Regierung am Donnerstag dem umstrittenen
"Moses"-Rettungsprojekt für Venedig zugestimmt. Der von
Umweltschützern und zahlreichen Experten abgelehnte Plan sieht den
Bau versenkbarer Sperrwerke an den Ausgängen der Lagune vor, um
Venedig vor den immer häufiger werdenden Hochwassern zu schützen.
Auch die Bevölkerung der Lagune steht dem Projekt in ihrer Mehrheit
skeptisch gegenüber.
Die vorige Mitte-links-Regierung hatte den Plan 1998 abgelehnt.
Die jetzige Mitte-rechts-Regierung von Ministerpräsident Silvio
Berlusconi war von Anfang an dafür. Die Bauzeit für "Moses" soll acht
Jahre betragen. Das Projekt wurde jahrelang von einem Konsortium von
Baufirmen geprüft und von einigen Expertengremien abgesegnet.
Hochwasser abriegeln
Die normalerweise im Meeresboden versenkten Sperrwerke können bei
Hochwasser angehoben werden und riegeln so die Wasserzufuhr von der
Adria her ab. Kritiker befürchten, dass ein häufiges Abriegeln die
Lagune mit ihrem hochkomplizierten und sensiblen Ökosystem in ein
stehendes Gewässer und am Ende gar in einen stinkenden See verwandeln
könnte.
Die Parteisprecherin der italienischen Grünen, Luana Zanella,
nannte es höchst verwirrend, dass so große Ressourcen in ein Projekt
gesteckt werden, das von der Wissenschaft in Frage gestellt werde.
Dagegen nannte Umweltminister Altero Matteoli das Projekt "ökologisch
gesund".
(APA/AP)