Nahost
Mehrheit der Israelis für Militäraktion gegen Palästinenser
Immer weniger sehen in Verhandlungen Sinn
Jerusalem - In der israelischen Bevölkerung ist einer
Umfrage zufolge die Unterstützung für ein militärisches Vorgehen
gegen die Palästinenser gestiegen. Dagegen sprechen sich nach der
Anschlagsserie vom Wochenende weniger Israelis als zuvor für
Verhandlungen aus, wie aus der am Freitag in der Zeitung "Maariv"
veröffentlichten Umfrage hervorgeht.
71 Prozent der Befragten befürworteten massive Militäraktionen
gegen die Palästinensische Autonomiebehörde, und 56 Prozent würden
die Ausweisung des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat
begrüßen, hieß es weiter. Während noch vor den Selbstmordanschlägen
vor knapp einer Woche mehr als die Hälfte der Befragten die
Fortsetzung diplomatischer Bemühungen unterstützt hatte, waren es bei
der jüngsten Umfrage nur noch 42 Prozent. Dagegen verdoppelte sich
der Anteil derer, die sich für einen Krieg aussprachen, auf 39
Prozent.
Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon genießt mit 57
Prozent nach wie vor ein hohes Maß öffentlicher Zustimmung. Doch nur
49 Prozent der Befragten zeigten sich mit den Ergebnissen seiner
Sicherheitspolitik zufrieden - in der Vorwoche waren es noch 57
Prozent. Für die Gallup-Umfrage wurden 596 erwachsene Israelis
befragt. (APA/AP)