Mensch
Mediziner stoppen Krankheitsverlauf bei Typ-1-Diabetes
Zerstörung der Insulin produzierenden Zellen verzögert
Rehovot - Israelischen Wissenschaftern ist es gelungen,
den Krankheitsverlauf bei Patienten mit Typ-1-Diabetes zu blockieren.
Die Mediziner vom Weizman-Institut in Rehovot wiesen in einer Studie
an 35 Patienten nach, dass die Zerstörung der Insulin produzierenden
Zellen in der Bauchspeicheldrüse mit dem Wirkstoff DiaPep277
aufgehalten oder zumindest verzögert werden kann. Bei dem Wirkstoff
handele es sich um das kleine Fragment eines Proteins, dass eng mit
dem Zerstörungsvorgang in der Bauchspeicheldrüse verbunden sei.
In der Studie erhielten 17 Patienten wirkungslose Injektionen, die
restlichen 18 Patienten wurden mit dem Wirkstoff behandelt. Bei den
Patienten, die ein Placebo erhielten, sei die natürliche
Insulinproduktion stark zurückgegangen, so dass eine künstliche
Insulinzufuhr notwendig geworden sei, berichteten die Wissenschafter.
Die mit dem Peptid behandelten Patienten hätten dagegen eine
bessere körpereigene Insulinproduktion aufgewiesen und seien weniger
von Injektionen abhängig gewesen. Diese Verbesserung sei erreicht
worden, da das Peptid die so genannten T-Zellen, Immunzellen im
Körper, so verändere, dass diese nicht mehr die Insulin
produzierenden Zellen angriffen.
Nach Angaben der Wissenschafter leiden weltweit zwischen 120 und
140 Millionen Menschen an der Zuckerkrankheit. Der Typ-1-Diabetes sei
normalerweise Folge einer Autoimmunkrankheit, bei der das Immunsystem
irrtümlich die körpereigenen, Insulin produzierenden Zellen in der
Bauchspeicheldrüse zerstöre. Das fehlende Insulin müsse dann über
Injektionen verabreicht werden. Beim Diabetes vom Typ 2 könne dagegen
der Körper das Hormon nicht mehr richtig verwerten. (APA)