International
Hilfsorganisation: 177 Menschen bei Kundus verhungert
Hauptsächlich Kinder
Genf - Trotz der internationalen Hilfswelle sind in
Afghanistan die ersten Hungeropfer zu beklagen. 177 Menschen,
darunter hauptsächlich Kinder, seien in der Nähe von Kundus in
Nordafghanistan an Hunger und Erschöpfung gestorben, sagte der
Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Jean
Philippe Chauzy, am Freitag in Genf. Chauzy beklagte außerdem, dass
die inzwischen von der Macht vertriebenen Taliban-Milizen in vielen
Fällen die Verteilung von Hilfsgütern unterbunden hätten.
Nach dem Fall der letzten Taliban-Hochburg Kandahar im Süden
kündigte das Welternährungsprogramm (WFP) an, rasch die Versorgung
mit Hilfsgütern aufnehmen zu wollen. Dies sei aber abhängig von der
Sicherheitslage. Allein um Kandahar sind 240.000 Menschen von
internationaler Hilfe abhängig.
Nach Angaben der UN-Hilfsorganisationen können in den kommenden
drei Wintermonaten rund 7,5 Millionen hilfsbedürftige Afghanen nicht
überleben, wenn ihnen nicht geholfen wird. (APA/dpa)