Welt
Welterbe Wiener Innenstadt und Neusiedlersee?
UNESCO-Komitee entscheidet sich bis 17. Dezember
Helsinki/Wien - Das Welterbe-Komitee der
UN-Kulturorganisation UNESCO ist am Freitag in Helsinki zu seiner
Jahrestagung zusammengetreten, bei der bis 17. Dezember auch über die
Neueintragungen in die Liste des Welterbes entschieden wird. Zu den
Aufnahmeempfehlungen, die im Sommer auf der Bürositzung des
Welterbe-Komitees in Paris getroffen wurden, zählen auch zwei
Vorschläge aus Österreich: die Wiener Innenstadt und die
Kulturlandschaft Neusiedlersee, als Vorschlag, der gemeinsam von
Österreich und Ungarn eingebracht worden ist.
Grundlage für die Liste ist die 1972 von der Generalkonferenz der
UNESCO beschlossene "Welterbekonvention", die bereits von über 150
Ländern ratifiziert wurde. Österreich hat diesen Schritt 1992
vollzogen und ist seit 1997 jährlich um ein bis zwei
Weltkulturdenkmäler "reicher" geworden: Schloss und Park von
Schönbrunn und Altstadt von Salzburg (1997), Hallstatt und das innere
Salzkammergut (1998), Semmeringbahn (1999), Altstadt von Graz (2000)
und die Kulturlandschaft Wachau (2001), und kann nun auf Wien Innere
Stadt und den Neuiedlersee als Weltkulturerbe hoffen.
Die neuen Richtlinien könnten die Aussichten der europäischen
Länder auf Aufnahme weiterer Kulturdenkmäler merklich dämpfen. Sind
doch die Kulturdenkmale gegenüber den Naturdenkmalen
überrepräsentiert (529 : 138), wobei sich die europäischen Länder mit
280 Kulturobjekten den Löwenanteil gesichert haben. Der Versuch des
Burgenlandes, den Neusiedlersee als Naturdenkmal einzubringen, ist
1995 von den Experten nicht goutiert worden. Sie empfahlen, das
gesamte Gebiet als Kulturlandschaft und grenzüberschreitendes Projekt
gemeinsam mit Ungarn zur Aufnahme in die Liste einzubringen. (APA)