Wien - Nach der heimischen Fahrzeug-Industrie und den Autofahrerklubs laufen nun auch der Kfz-Handel und die Kfz-Techniker Sturm gegen die von der Regierung betriebene Neuregelung der Pkw-Überprüfung nach § 57a Kraftfahrgesetz ("Pickerl"). Beim "Pickerl neu" soll die erste Überprüfung auf Betriebs- und Verkehrssicherheit künftig drei Jahre nach der Erstzulassung erfolgen, die nächste Überprüfung zwei Jahre später und die folgenden erst dann wieder im Jahresintervall. "Die Sicherheit der Fahrzeuge war für uns schon immer oberste Priorität, die nur durch eine regelmäßige Überprüfung der Fahrzeuge, wie es derzeit im Zuge der § 57a-Überprüfung jährlich durchgeführt wird, erreicht werden kann." Das betonten der Bundesgremialvorsteher des Fahrzeughandels, Heinz Havelka, und der Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, Alois Edelsbrunner, am Freitag in einer Aussendung der der Wirtschaftskammer. Prüfintervalle werden überdacht Eine Erhöhung der Verkehrssicherheit könne nur durch genaue Überprüfung der Fahrzeuge erfolgen. Nach Schätzungen von Professor Hans Peter Lenz von der Technischen Universität Wien würden jedoch schon ab dem ersten Jahr nach Einführung der längeren Prüfintervalle rund 30.000 Fahrzeuge mit schweren Sicherheitsmängeln unterwegs sein. Nach einigen Jahren würden es sogar bis zu 50.000 Fahrzeuge sein. Havelka und Edelsbrunner appellieren daher an Verkehrsministerin Monika Forstinger (FPÖ), die Beibehaltung der § 57a Prüfintervalle zu überdenken und auf das bewährte jährliche Prüfintervall zu bestehen; oder auf den Vorschlag der Wirtschaft zurückzugreifen, die angeboten habe, auf ein 2 Jahre/1 Jahr/1 Jahr usw.-Intervall und auf das von der Kfz-Branche freiwillige kostenlose Pickerl im ersten Jahr überzugehen. (APA)