Wirtschaft
ÖIAG: Michaelis interimistisch Alleinvorstand
Zweiter Vorstand wird noch gesucht - Strohal-Verkauf noch heuer zu erwarten
Wien - Der Aufsichtsrat der staatlichen Industrie- und
Beteiligungsholding ÖIAG hat das Vorstandsmitglied Peter Michaelis
bis zur Bestellung eines zweiten Vorstandsmitglieds mit der
Alleinvertretung der ÖIAG betraut, gibt die ÖIAG nach der
ordentlichen Aufsichtsratssitzung am Freitag bekannt. Der bisherige Vorstandssprecher der ÖIAG, Johannes Ditz, scheidet
bekanntlich Ende 2001 aus dem ÖIAG-Vorstand aus, womit das zweite
Vorstandsmandat vakant wird.
Die ÖIAG sucht weiterhin nach einem zweiten
Vorstandsmitglied. Die
Bestellung eines zweiten Vorstandsmitglieds war kein
Tagesordnungspunkt der ÖIAG-Aufsichtsratssitzung. Derzeit sei kein
konkreter Kandidat in Sicht, hieß es von inoffizieller Seite. Heuer
sollen jedoch noch ein oder mehrere Hearings stattfinden.
Strohal-Verkauf in der Endphase
Der Verkauf der Strohal Rotationsdruck GmbH (ehemals
Österreichische Staatsdruckerei) befindet sich in der Endphase, heißt
es weiters. Ein Abschluss der Verkaufsverhandlungen sei laut einem
Bericht von Ditz noch heuer zu erwarten. In der Endrunde befinden
sich vier Bieter. Dabei dürfte
die Leykam Medien AG die Nase unter vier Endbewerbern vorne haben.
Nicht zum Zug kommen dürften demnach die PV Holding des Industriellen
Josef Taus und zwei ausländische Gruppen, darunter eine aus Italien.
Der Abschluss der Verkaufsverhandlungen für Strohal Druck, die als
letzte des aktuellen Privatisierungsplans noch von Ditz vorzubereiten
sind, soll laut Ditz noch heuer erfolgen. Da heuer keine ÖIAG
Aufsichtsratssitzung mehr geplant ist, wird darüber der ÖIAG
Privatisierungsausschuss entscheiden. Strohal Rotationsdruck, ein Unternehmen der früheren
Österreichischen Staatsdruckerei, soll der ÖIAG bis zu 500 Mill. S in
die Kassen spielen und damit die ÖIAG-Schulden auf rund 27 Mrd. S
(1,96 Mrd. Euro) drücken.
Kein Tagesordnungspunkt des heutigen ÖIAG Aufsichtsrats waren die
Verkaufsabsichten der Telecom Italia als Partner der Telekom Austria. (APA)