Als "Quantensprung in der Technologie" empfindet austriamicrosystems (AMS) den unlängst erfolgen Abschluss eines Kooperationsabkommen mit der Taiwan Semiconductor Manufactoring Company (TMSC). Der durch ein Lizenzabkommen erlangte Zugang zur 0,35 Mikrometer-Technologie von TSMC erlaube den Einstieg in eine neue Halbleiter-Generation, welche zusätzliche Anwendungsgebiete erschließe, erklärte der AMS-Technikvorstand Wolfgang Pribyl am Freitag in Wien. Auf der anderen Seite könne man die Kapazitäten des großen Partners nutzen und hohe Produktionsvolumina von TSMC fertigen lassen. 500 Mal feiner als der Durchschnitt eines menschlichen Haars Mitarbeiter seien gerade gemeinsam mit taiwanesischen Kollegen mit dem Transfer der neuen 0,35 Mikrometer-Technologie - die mikroskopischen Strukturen sind laut Pribyl 500 Mal feiner als der Durchschnitt eines menschlichen Haars - in die neue Waferfabrik in Unterpremstätten beschäftigt, so Pribyl. Dieses Lizenzabkommen mit TSMC sei ein "wesentlicher Schlüssel für die Zukunft", es ermögliche die produktive Umsetzung der von AMS entwickelten Spezialtechnologien. Der jüngere, aber ungleich größere Partner TSMC hegt laut TSMC-Europachef Hans Rohrer keine Pläne über eine Kapitalbeteiligung an den Steirern. Seit der Gründung 1987 ist das TSMC-Geschäftsvolumen durch ein langjähriges Umsatzwachstum von 72 Prozent auf 5,2 Mrd. Dollar (5,85 Mrd. Euro/80,5 Mrd. S) im Jahr 2000 ausgeweitet worden. Nun sei man an allen wichtigen Märkten präsent, so Rohrer. Zwar spüre auch TSMC die Krise am Halbleitermarkt, man sei aber "nach wie vor sehr profitabel". Alle zwei bis drei Jahre kommt eine rezessive Phase Große Veränderungen im globalen Halbleitermarkt oder einen markanten Konzentrationsprozess sind aus Rohrers Sicht nicht zu erwarten. Es handle sich unverändert um eine extrem zyklische Wachstumsindustrie, die alle zwei bis drei Jahre in eine rezessive Phase stürze. Für jedes Unternehmen, das in so einer Phase ausscheide, würden auf Grund des Einfallsreichtums der Ingenieure sofort zwei neue Start-ups aus dem Boden sprießen. Daher gebe es heute mehr Anbieter als je zuvor, erklärte Rohrer (apa)