Washington - Auch nach der Kapitulation der Taliban in Kandahar sind nach Angaben der USA am Freitag die Kämpfe rund um die südostafghanische Stadt fortgesetzt worden. Auch die Lage innerhalb der Stadt sei noch nicht klar, sagte die Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Victoria Clarke, am Freitag inWashington. Sie fügte hinzu, den USA lägen Informationen über den"allgemeinen Aufenthaltsort" des Taliban-Führers Mullah Mohammad Omar vor. Die Sprecherin wollte sich sich aber nicht dazu äußern, ob Mullah Omar noch in der Stadt war oder nicht. Nach Berichten der Nachrichtenagentur AIP hatte sich der Taliban-Führer heimlich abgesetzt. USA wollen Angriffe auf Afghanistan fortsetzen Trotz der Kapitulation der Taliban in Kandahar und in zwei Nachbarprovinzen wollen die USA weiterhin Ziele in Afghanistan bombardieren. Die Angriffe würden fortgesetzt, bis die Ziele der Anti-Terror-Koalition erreicht seien, sagte deren Sprecher Kenton Keith am Freitag in Islamabad. Diese Ziele seien der endgültige Sturz der Taliban, die Festnahme ihres Führers Mullah Mohammed Omar, die Festnahme des mutmaßlichen Terroristenführers Osama bin Laden sowie die Zerstörung seines Netzwerkes El Kaida. Bin Laden sei auf der Flucht, El Kaida gebe es noch, die Taliban ebenfalls, sagte Keith. "Es gibt noch Widerstandsnester." Augenzeugen berichteten, dass die Region um Kandahar auch am Freitagmorgen noch bombardiert worden war. Berichte, dass hunderte bewaffneter Taliban-Kämpfer aus Kandahar geflohen seien, nannte Keith "Besorgnis erregend". Die Anti-Terror-Allianz sei aber überzeugt, dass die Taliban-Gegner den Entflohenen auf den Fersen seien. Einwohner Kandahars hatten berichtet, dass hunderte Taliban-Kämpfer nach der Ankündigung der Kapitulation nachts die Stadt verließen. Auch aus der Stadt Spin Boldak an der pakistanischen Grenze sollen nach Angaben eines örtlichen Kommandeurs 500 Taliban-Kämpfer geflohen sein. (APA)