Wien - Als "bescheidenes Vorzeigeprojekt und Alibiaktion" bezeichnete SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl freitags die Präsentation des Zertifikats "Audit Familie & Beruf" durch Sozialminister Herbert Haupt (F). Grundsätzlich befürworte sie Anreize für Betriebe, eine familienfreundliche Personalpolitik zu betreiben, allerdings beschränke sich der Frauenminister und die "blau-schwarze Regierung" auf derartige "Anreize mit Belohnung auf freiwilliger Basis", kritisiert Kuntzl in einer Aussendung. Die dringend notwendigen und grundlegenden Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie etwa ein flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen, Wiedereinstiegshilfen nach der Karenz, ein speziell für Frauen ausgerichtetes Angebot an beruflicher Aus- und Weiterbildung, und wirksame Gleichbehandlungsgesetze, bis hin zu Arbeitszeitmodellen, die die Vereinbarkeit erleichtern würden, blieben weiterhin ohne Engagement. Die Frauenpolitik beschränke sich auf das Kindergeld, das darauf abziele, die Frauen aus dem Erwerbsleben zu verdrängen, so Kuntzl. (APA)