Österreich
"Hundertprozentiger BSE-Verdachtsfall"
Postiver Test mehrmals bestätigt - Haupt: "Wollen keine Hatz gegen bäuerliche Familie"
Wien - - "Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir in
Österreich einen hundertprozentigen BSE-Verdachtsfall haben." Mit
diesen Worten eröffnete Gesundheitsminister Herbert die Pressekonferenz in Wien.
Über das betroffene Tier
machten er und Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer (V) keine
genauen Angaben: "Der Fall ist in Ostösterreich aufgetreten."
Laut Gesundheitsminister stammte das Tier vor der
Schlachtung aus einem österreichischen Betrieb. "Wir wollen mit der
Ortsangabe des österreichischen BSE-Verdachtsfall nicht genauer
werden", bekräftigte er bei der Pressekonferenz. Haupt erinnerte an
den Verdachtsfall im Jänner in Tirol: "Wir wollen nicht, dass eine
Hatz auf die bäuerliche Familie gemacht wird, die haben jetzt Sorgen
genug."
Der Minister weiter: "Wir wollen niemanden in die
Medienöffentlichkeit zerren und damit psychisch und wirtschaftlich
schaden." Deswegen würde es Haupt bei diesen Angaben belassen. "Wir
haben aus Erfahrungen zu lernen", meinte der Politiker. Es wäre zu
früh mit Spekulationen an die Öffentlichkeit zu treten. Das Ergebnis
aus Bern werde in den nächsten Tagen erwartet.
Das Krisenmanagement sei voll eingeleitet worden, sagte Haupt. Der
Tierkörper wurde sichergestellt, die Schlachtstelle gesperrt. Die
Kontrollmaßnahmen in Österreich funktionieren sehr gut, meinte
Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer (V). "Die Effizienz ist und
bleibt hoch. Wir haben und werden alles für die Sicherheit der
Konsumenten tun", bekräftigte Molterer. Es werde und könne kein
BSE-Fleisch am österreichischen Markt erscheinen.
Bisher wurden etwa 212.000 BSE-Tests in Österreich durchgeführt.
"Am Freitag hat auch Finnland die Seuchenfreiheit verloren", meinte
Haupt. (APA)