Frankfurt - Die angeschlagene SchmidtBank hat einem Zeitungsbericht zufolge das Frankfurter Bankhaus Metzler damit beauftragt, einen Käufer für die Online-Broker-Tochter Consors zu finden. Der neue Vorsitzende der Geschäftsleitung des Hofer Traditionshauses, Paul Wieandt, habe sich damit gegen Goldman Sachs als Auktionator entschieden, berichtet die Tageszeitung "Die Welt" vorab aus ihrer Samstagsausgabe ohne Quellenangabe. Die amerikanische Investmentbank hat bisher die SchmidtBank in führender Rolle beraten. Das Kreditinstitut war in eine Schieflage geraten, da es Abschreibungen in Millionenhöhe auf faule Firmenkredite vornehmen und seine Consors-Beteiligung wertberichtigen musste. Die SchmidtBank ist mit 64,5 Prozent Mehrheitsaktionär des Online-Brokers. Am 18. November dieses Jahres hatte eine Auffanggesellschaft, an der die Bayerische Landesbank und die vier Großbanken beteiligt sind, die Filialbank übernommen. Das Bilanzloch bei der Hofer Filialbank ist dem Bericht zufolge kleiner als die 400 Millionen Euro, die bisher als Zahl kursierten. Die Consors-Aktien sollen mit durchschnittlich rund 14,0 Euro in den Büchern der SchmidtBank stehen. Am Freitagabend notierte die Aktie bei 10,9 Euro 7,7 Prozent im Plus. Ein Verkaufspreis von 15,0 Euro pro Aktie sei realistisch, schreibt die Zeitung weiter unter Berufung auf Branchenexperten. Der frühere BfG-Bank-Chef Wieandt hatte sein Amt in Hof am Montag angetreten. Die Auffanggesellschaft will Consors verkaufen. Über den Zeitpunkt und die Umstände eines Verkaufs wird seither spekuliert. Nach Ansicht von Experten muss Consors schnell verkauft werden, um nicht an Wert zu verlieren. Analysten hatten mit einem solchen Schritt noch in diesem Jahr gerechnet. Eine Consors-Sprecherin hatte allerdings zuvor noch gesagt, der Verkauf solle zwar so rasch wie möglich über die Bühne gehen, dies werde aber allein aus abwicklungstechnischen Gründen nicht mehr 2001 gelingen. Offenes Interesse an Consors hatte der französische Online- Broker Fimatex angemeldet, der zur Societe Generale gehört. Die Postbank hatte konkrete Verhandlungen zuletzt dementiert. (Reuters)