Einer der wichtigsten Aktionäre des amerikanischen Computerunternehmens Hewlett-Packard hat sich gegen die geplante Übernahme von Compaq ausgesprochen. Die Stiftung der Packard-Familie beschloss am Freitag in San Francisco, mit ihrem Kapitalanteil von 10,4 Prozent gegen den Zusammenschluss zu stimmen. Der Entscheidung sei eine genaue Prüfung des Vorhabens vorausgegangen, sagte Susan Packard Orr, eine Tochter des HP-Mitbegründers David Packard. Da sich bereits Packards einziger Sohn David gegen die Übernahme ausgesprochen hat, befinden sich jetzt etwa 18 Prozent des HP-Kapitals auf Seiten der Fusionsgegner. Nach Einschätzung von Analysten werden sich weitere Aktionäre von dem Beschluss der Packard-Stiftung beeinflussen lassen. "Ich denke, die Fusion ist tot", sagte Rob Enderle von der Giga Information Group. Kritiker sind gegen die Streichung von 15.000 Arbeitsplätzen Die Kritiker des am 4. September bekannt gegebenen Zusammenschlusses wenden ein, dass Hewlett-Packard damit seine Stärken im Druckergeschäft aufgebe und die eigene Unternehmenskultur aufgebe. David Packard wandte sich außerdem gegen die geplante Streichung von 15.000 Arbeitsplätzen. Die HP-Vorstandschefin Carly Fiorina hatte vergeblich an die Stiftung appelliert, das Vorhaben zu unterstützen. Die beiden High-Tech-Konzerne wollen mit der Bündelung ihrer Kräfte an den Marktführer IBM heranrücken und versprechen sich davon bessere Chancen in der gegenwärtigen Konjunkturschwäche. Die Übernahme von Compaq will sich HP rund 25 Milliarden Dollar (28,1 Mrd. Euro/387 Mrd. S) in Aktien kosten lassen. (APA/AP)