Österreich
Reaktionen: "Keine voreilige Panik"
Tierärzte warnen vor Selbstmedikation durch Bauern
Wien - "Keine voreilige Panik" lauteten die
ersten Stellungnahmen zu dem BSE-Verdacht von Niederösterreichs
Gesundheitsreferentin LHStv. Heidemaria Onodi und der
Tierärztekammer. Die Politikerin warnte vor neuem Misstrauen am
Rindfleischmarkt, die Veterinäre kritisierten die Gefahren des
geplanten Tierarzneimittelkontrollgesetzes.
Es müsse allen klar sein, dass Österreich keine "Insel der
Seligen", erklärte Onodi. Verdachtsfälle könnten immer wieder
auftauchen. Österreichs Agrarpolitik hab einmal mehr die Aufgabe,
Qualität vor Massentierhaltung zu stellen um der klein- und
mittelbetrieblich strukturierten Landwirtschaft eine positive Zukunft
zu eröffnen.
Die Bundeskammer der Tierärzte Österreichs appellierte nochmals an
Bundesregierung und Vertreter der Landwirtschaft, die in dem
Tierarzneimittelkontrollgesetz geplanten Maßnahmen nicht umzusetzen.
Die vorgesehene direkte Anwendung von Medikamenten durch Landwirte
und Impfungen ohne Tierarzt könnten verheerende Folgen haben, hieß
es.
In England hätten sich die Seuchen nur deshalb ausbreiten können,
weil Tierärzte kaum mehr in der Landwirtschaft anzutreffen seien,
erklärte die Veterinärvertretung. Fast alle Tiermedikamente wären im
Lagerhaus als sogenannte OTC-Produkte ("over the counter")
erhältlich. BSE und Maul- und Klauenseuche wurden nicht erkannt und
durch den Transport erkrankter Tiere verbreitet.(APA)