Wien - Der erste BSE-Fall in Österreich gilt für das Gesundheitsministerium schon als erwiesen. Das erklärte Gerald Grosz, der Sprecher von Minister Herbert Haupt am Samstag. Die Ergebnisse der Untersuchungen an der Universität in Bern werden jedoch erst für Mitte der kommenden Woche erwartet. "Kein Grund zur Panik" war die einheitliche Aussage der Experten. Schon vor dem Vorliegen der Ergebnisse aus der Schweiz müsse von einem BSE-Fall ausgegangen werden, erklärte Grosz. Die betroffene Landwirtschaft und der Schlachthof, in dem das Rind am Donnerstag geschlachtet wurde, seien gesperrt worden. Die Experten würden "das Unterste zu oberst" drehen, um den Grund für die Krankheit zu finden. Erste konkrete Hinweise wären im Laufe der kommenden Woche zu erwarten. Man wolle klären, wie es zu der Erkrankung des Tieres gekommen ist, so Grosz. Wichtig sei derzeit auch, den betroffenen Landwirt zu schützen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen lassen sich noch nicht beziffern, erklärte der Pressesprecher der Agrarmarkt Austria (AMA), Oskar Wawschinek. Der Rindfleischabsatz lag zuletzt etwa zehn Prozent unter den Ergebnissen des Vergleichszeitraumes des Vorjahres. Die Bauern hätten allerdings um rund ein Viertel weniger für das Schlachtvieh erhalten. Erst in den vergangenen Wochen sei der Preis wieder in die Nähe des Niveaus vom vergangenen Jahr gekommen. Volle Unterstützung hat Rudolf Schwarzböck, Präsident der Landwirtschaftskammer, dem vom BSE-Verdacht betroffenen Bauern zugesagt. Man müsse allerdings erst abwarten, wie es überhaupt zur Ansteckung der Rindes gekommen ist. Dann werde die Kammer den Betroffenen beraten und betreuen. Es könne aber garantiert werden, dass nur gesundes Fleisch in den Handel gelangt, erklärte Schwarzböck.