Wien
Karlspreis 2002 geht an den Euro
Duisenberg wird Auszeichnung entgegennehmen - Euro trägt zu europäischer Identität bei
Aachen - Der Internationale Karlspreis zu Aachen
geht im kommenden Jahr an den Euro. Entgegennehmen wird die
Auszeichnung am 9. Mai 2002 im Krönungssaal des Aachener Rathauses
der Präsident der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg. "Der Euro
ist ab Januar 2002 weit mehr als das einheitliche Zahlungsmittel in
Europa. Er trägt darüber hinaus zu einer gemeinsamen europäischen
Identität bei, stabilisiert die Gemeinschaft und hat damit eine
friedensstiftende Wirkung", begründete Professor Walter Eversheim,
Sprecher des Direktoriums der Gesellschaft für die Verleihung des
Internationalen Karlspreises zu Aachen, die Entscheidung der Jury.
Der Euro sei ab dem kommenden Jahr "weit mehr als das einheitliche
Zahlungsmittel in Europa", erklärte Eversheim. Das neue Geld
unterstütze die künftige gemeinsame Sicherheits- sowie Außenpolitik
und bilde die Basis für eine europäische Arbeits-, Sozial- und
Gesundheitspolitik. Es leiste somit einen "entscheidenden, Epoche
machenden Beitrag zum Zusammenwachsen der Völker Europas." Der
Aachener Oberbürgermeister Jürgen Linden bezeichnete den Euro als die
"pragmatischste und überzeugendste Lösung für Europa seit mehr als
1200 Jahren".
Der Internationale Karlspreis gilt als einer der bedeutendsten
europäischen Preise. Er wird seit 1950 an Persönlichkeiten und
Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient
gemacht haben. Zu den Preisträgern zählen unter anderem Konrad
Adenauer (1954), der spanische König Juan Carlos I. (1982), der
britische Premierminister Tony Blair (1999) und der ehemalige
US-Präsident Bill Clinton (2000). 1995 erhielt der ehemalige
österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky (S) den Karlspreis.
Diesjähriger Preisträger ist der ungarische Schriftsteller und
Soziologe György Konrad.
(APA)