New York - Die USA werden den moslemischen Extremisten Bin Laden und Taliban-Chef Mullah Mohammad Omar Regierungsangaben zufolge auch außerhalb Afghanistans verfolgen. Falls es den beiden gelinge, das Land zu verlassen, werde man sie auch in anderen Staaten verfolgen, sagte der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz am Samstag. Als mögliche Fluchtziele der beiden nannte er das afghanische Nachbarland Pakistan sowie Jemen und Somalia. Er warnte davor, den Gesuchten Unterschlupf zu gewähren. "Ich denke, wir haben klar gemacht, dass die Taliban-Führung aus unserer Sicht wegen krimineller Taten gesucht wird, und damit ist es egal, wo sie sich aufhalten", sagte Wolfowitz. Mullah Omar wird nach Wolfowitz' Worten in der Nähe von Kandahar im Süden Afghanistans vermutet. Er fügte jedoch an: "Wenn sie mir morgen sagen, dass er auf einem Schiff im Indischen Ozean aufgetaucht ist, wäre ich nicht überrascht." Kandahar war am Freitag gefallen. Es war die letzte Hochburg der Taliban-Bewegung. Die USA gingen davon aus, dass einige Gefolgsleute der Taliban und Bin Ladens nach Pakistan zu flüchten versuchten. Um sie zu fangen, werde sein Land mit der Regierung von Pakistan zusammenarbeiten, sagte er. Ein pakistanischer Militärsprecher sagte am Samstag, weder Mullah Omar noch Bin Laden seien in Pakistan. Falls sie ins Land kämen, würden sie verhaftet. Wolfowitz zufolge konzentriert sich die Suche in Afghanistan auf Jalalabad und die Provinz Nangarhar an der Ost-Grenze zu Pakistan. Während das gemeinsame Ziel der USA und ihrer afghanischen Verbündeten gewesen sei, die Taliban-Regierung zu stürzen, sei es das spezielle Anliegen der USA, Bin Laden und seine Gefolgsleute zu finden. Die USA müssten sicherstellen, "dass unsere afghanischen Verbündeten dieses Ziel unterstützen", sagte er. (APA/Reuters)