Das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wird die amerikanische Business- und Finanzzeitung "The Wall Street Journal" einem grundlegenden Redesign unterzogen. Die radikale Überarbeitung des Corporate Design wird erstmals Farbe auf die Titelseite der Printausgabe des US-Traditionsblattes bringen, berichtet der Media Guardian . Das neue Konzept soll im April nächsten Jahres ans Licht der Öffentlichkeit treten. Vier Jahre Planung für Redesign Das ambitionierte Redesign hat vier Jahre Planung in Anspruch genommen. Nachdem bereits alle Konkurrenten des Wall Street Journals zu Farbe und leserfreundlichen Layouts übergegangen sind, beendet das neue Konzept Jahrzehnte des eigenwilligen Bestehens auf Schwarzweißbildern und vertikalen Textspalten. Beim Zeitungseigentümer Dow Jones sieht man das neue Design vor allem als Schritt in Richtung Leserkomfort. Das Layout sei klarer strukturiert und erleichtere es dem Leser, sich zurecht zu finden. Das bedeute keinen Niveauverlust des über 100 Jahre alten Business- und Finanzblattes, betonte Dow-Jones-CEO Peter Kann. "Das Journal wird seinen Lesern mehr Inhalt bieten, der nicht nur auf Business konzentriert ist, sondern auch auf 'business of life'." Mehr Farben und verschiedene Schriftarten Dow Jones hat laut Media Guardian über 150 Mio. Pfund (240 Mio. Euro) in Druckerpressen investiert, die mehrere Farben ermöglichen. Die Zeitung soll künftig auch verschiedene Schriftarten verwenden. Der Umfang wird von derzeit 80 auf 96 Seiten erweitert. Ein neuer Blattteil – Personal Journal genannt – wird verstärkt konsumentenorientierte Information wie Finanzberatung, Reisen und Gesundheit bringen. Der Europaausgabe des "Wall Street Journals" wurde bereits letztes Jahr ein neues Layout verpasst. Trotz Farbe auf der Titelseite ist die Ausgabe aber immer noch schwarz-weiß geprägt. Das Werbegeschäft des Journals war im Oktober um 40 Prozent gesunken. Für November erwartet die Zeitung einen weiteren Rückgang. (pte)