Eisenstadt - Der mit 5. Dezember seines Dienstes enthobene Pfarrer der Gemeinden Rudersdorf und Dobersdorf (Bezirk Jennersdorf) ist möglicherweise Opfer einer Verleumdung. Diözesanbischof Paul Iby steht hinter dem Priester, dem in einer anonymen Anzeige Drogenmissbrauch vorgeworfen wird - "homosexuelle Handlungen" habe er ebenfalls begangen. Nach einem Gespräch mit dem Betroffenen hat der Bischof "den Eindruck, dass hier Anschuldigungen zusammengedacht wurden, die nach meiner Erfahrung - die ich jetzt gemacht habe - nicht der Wahrheit entsprechen". Das Bischöfliche Ordinariat der Diözese Eisenstadt hat am Freitag in einer Aussendung mitgeteilt, dass gegen den Pfarrer der beiden Gemeinden "schwere Vorwürfe wegen angeblichen Drogenmissbrauchs und homosexueller Handlungen" erhoben worden sind. Der Mann habe die Vorwürfe bestritten und von einer Kampagne gegen seine Person gesprochen, doch "im Hinblick auf die Betroffenen und auch auf den Pfarrer" habe der Diözesanbischof mit der sofortigen Enthebung des Priesters von der Leitung der beiden Pfarren reagiert. Warten aufs Ergebnis Bischof Iby meinte am Wochenende, dass man das Ergebnis der Untersuchungen nun abwarten müsse. Der Oberhirte hofft aber, dass sich die Schuldlosigkeit des Priesters herausstellen wird. "Dann kann er auch wieder als Priester tätig sein. Ich kann hinter ihm stehen, nachdem, was er mir gesagt hat." Bei der Arbeit mit schwierigen Jugendlichen sei es in Rudersdorf schon öfters zu Spannungen gekommen, sagte Iby. Derzeit ist der Pfarrer beurlaubt. Er befindet sich in einem Haus der Diözese, wo er Abstand gewinnen und Ruhe finden soll.(APA)