Etymologisch betrachtet birgt das Wort Garantie eine schier unglaubliche Sicherheit: Garantie kommt aus dem Französischen und wird vom Wort Garant abgeleitet, weiß das etymologische Wörterbuch Kluge: Garant heißt Bürge, und wurde im 17. Jahrhundert ins Deutsche entlehnt. Wer eine Gewähr leistete, wurde als Garant bezeichnet.

Heute ist das alles flexibler handbar: Die Waschmaschine wird auf Garantie gekauft, der Fernsehapparat sowieso - und neuerdings vermehrt auch Finanzprodukte. Gemäß dem Motto: Immer dann, wenn es brenzlig wird, braucht der Verbraucher, in diesem Fall der Anleger, seine Sicherheit. Und die soll ihm garantiert werden.

So entstehen denn die so genannten Garantieprodukte. Und geldmarktmäßig gesprochen die Kapitalgarantieprodukte.

Was wird versprochen? Der Anleger beteiligt sich an Aktieninvestitionen, die meist hohe Renditen versprechen. Sollten diese ausbleiben, versprechen die Anbieter dieser Produkte, nach Ablauf der Laufzeit das eingesetzte Kapital oder einen hohen Prozentsatz davon zurückzuzahlen.

Dass der Anleger dabei schon inflationsbedingt in jedem Fall Geld verlieren kann, wird nicht vorgerechnet.

Erste Anbieter dieser Art von Produkten in Österreich waren die Raiffeisenbank und die SKWB Schoellerbank.

Die SKWB Schoellerbank, hat heuer das neunte Garantieprodukt begeben. Trotzdem weist die Bank darauf hin: "Kapitalgarantie allein verspricht noch kein lukratives Investment."

Fazit für die Anleger: Wie bei jeder anderen Geldanlage kann es auch in diesem Fall keine ultimative Geldvermehrungsgarantie geben - auch wenn der Gedanke daran noch so sehr verlocken mag. (este, Der Standard, Printausgabe, 10.11.2001)