Washington/Kabul - Die amerikanische Regierung
rechnet mit einer längeren Präsenz ihrer Truppen in Afghanistan. Die
Jagd auf den mutmaßlichen Terroristenführer Osama bin Laden und sein
Netzwerk El Kaida könnte ein jahrelanges Engagement in der Region
notwendig machen, sagte Vizepräsident Richard Cheney am Sonntag im
US-Fernsehsender NBC. "Wir sind nicht daran interessiert, dass die
USA hereingehen und eine Besatzungsmacht in Afghanistan werden",
fügte er hinzu. "Das ist nicht unser Ziel."
Der stellvertretende Verteidigungsminister Paul Wolfowitz sagte,
die US-Militärpräsenz in Afghanistan müsse möglicherweise noch
verstärkt werden. "Feinde, die halb geschlagen sind, können sehr
gefährlich sein und es kann viel Zeit brauchen, sie auszuschalten",
sagte er.
Wie der US-Sender CNN berichtete, soll inzwischen auch der
Usbeken-General Rashid Dostum angekündigt haben, die neue
Übergangsregierung in Kabul unterstützen zu wollen. Dies sei aus
offizielle Quellen im US-Außenministerium verlautet. Kurz nach der
Bonner-Petersberg-Konferenz für Afghanistan hatte Dostum erklärt, die
neue Regierung nicht anerkennen zu wollen, da er sich und seine
Verbündeten darin nicht ausreichend repräsentiert sehe. (APA)