Kabul/Islamabad - Nach dem Fall der Taliban-Hochburg Kandahar sind am Montag US-Soldaten in die südafghanischen Stadt vorgedrungen. Die in Pakistan ansässige afghanische Nachrichtenagentur AIP berichtete, die Amerikaner hätten den einstigen Wohnsitz des flüchtigen Taliban-Führers Mullah Mohammed Omar inspiziert. Einzelheiten berichtete die Agentur zunächst nicht. Korrespondenten berichteten, nach Konflikten zwischen rivalisierenden Clan-Milizen herrsche in der Stadt gespannte Ruhe. In der Nacht sei vereinzelt Maschinengewehrfeuer zu hören gewesen. Ein Konvoi von rund dreißig Panzern und anderen US-Militärfahrzeugen ist am Montag vom Süden Afghanistans aus in Richtung Kandahar gestartet. AIP berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, der Konvoi sei mit Luftunterstützung aufgebrochen. Dabei hätten sie die Stadt Maiwand, 70 Kilometer westlich von Kandahar passiert. Am Freitag hatten die Taliban in Kandahar, ihrer letzten Bastion, kapituliert. Die Stadt wurde von Kämpfern verschiedener afghanischer Taliban-Gegner eingenommen. Der Kapitulation waren heftige US-Luftangriffe vorausgegangen. Kabul: US-Soldaten besetzen ehemalige amerikanische Botschaft US-Marineinfanteristen haben am Montag das ehemalige US-Botschaftsgebäude in der afghanischen Hauptstadt Kabul besetzt. Die von dem Luftstützpunkt Baghram kommenden Soldaten seien als Vorhut zur "Absicherung" des Gebäudes stationiert worden, sagte ein Sprecher der US-Armee. Die Einheit bestehe zum Teil aus zivilen Mitarbeitern des US-Außenministeriums, zum Teil aus Soldaten. Eine Entscheidung über eine mögliche Wiedereröffnung der Botschaft sei noch nicht getroffen worden. Auf dem Dach des Gebäudes bezogen mit Maschinengewehren bewaffnete Infanteristen hinter Sandsäcken Stellung. Die US-Botschaft in Kabul war vor zwölf Jahren geschlossen worden. (APA/dpa/Reuters)