London - Der Fantasy-Film "Der Herr der Ringe" ist nach den Worten des Regisseurs und Drehbuchautors Peter Jackson nicht als Parabel zu den Terroranschlägen vom 11. September gedacht. "Der Film war am 11. September schon komplett fertig", sagte der neuseeländische Filmemacher am Sonntag in London. "Der Herr der Ringe - die Gefährten" nach dem Kultbuch von J.R.R. Tolkien hat am Montag, in London Premiere und kommt am 19. Dezember in Österreich in die Kinos.Zauberer Saruman oder gar Osama bin Laden? Jackson reagierte mit seinen Äußerungen auf Medienberichte, wonach der Kampf gegen die dunklen Mächte des Fantasie-Reiches Mittelerde unübersehbare Parallelen mit dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus aufweist. Dies ging so weit, dass der von Christopher Lee dargestellte böse Zauberer Saruman mit Osama bin Laden verglichen wurde. "Ich habe das Ganze aus einer anderen Perspektive betrachtet", sagte Jackson. "Der 11. September ist für mich nicht der Kontext dieses Films." Aber es stehe natürlich jedem Zuschauer frei, den Film auf seine Weise zu interpretieren. Tolkien wollte zeitlosen Mythos schaffen Kurz nach dem Erscheinen von Tolkiens "Herr der Ringe"-Trilogie 1954 und 1955 war das Epos mehrfach als Parabel auf Englands Kampf gegen Hitler-Deutschland ausgelegt worden. Tolkien selbst hatte dies als falsch bezeichnet: Er wollte einen zeitlosen Mythos schaffen. Film-Trilogie abgedreht ohne Erfolg abzuwarten Jackson sagte, es sei noch nie vorgekommen, dass eine Serie von drei großen Filmen zusammen gedreht worden sei, ohne erst den Erfolg des ersten Teils abzuwarten. Dies sei aber in diesem Fall die einzige Möglichkeit gewesen. Hätte man die drei Tolkien-Bücher in einem Film zusammengefasst, wäre so vieles verloren gegangen, dass die weltweite Fangemeinde der Geschichten enttäuscht reagiert hätte. Hätte man die drei Filme aber nacheinander statt zusammen gedreht, hätte sich das Projekt über zehn Jahre erstreckt. Der zweite Teil kommt im Dezember 2002 und der dritte im Dezember 2003 in die Kinos. Zusammen haben die Filme über vier Millarden Schilling (300 Millionen Euro) gekostet.(APA/dpa)