Angriffe der FPÖ auf den ORF gibt es wegen der Berichterstattung in Radio und TV in Sachen Temelin. Nachdem FPÖ-Klubobmann und Mediensprecher Peter Westenthaler bereits am Wochenende "Manipulation" in der "Zeit im Bild 2" vom Freitag geortet hatte, wurden am Montag die Ö3-Nachrichten heftig kritisiert. In beiden Fällen werde man den Bundeskommunikationssenat befassen, kündigte die FPÖ an. Der ORF wies die Vorwürfe entschieden zurück.Westenthaler ortet "Falschpropaganda" "Falschpropaganda" der Opposition sei von Ö3 übernommen worden, so Westenthaler am Montag bei einer Pressekonferenz. Denn es sei berichtet worden, dass "das Energiekapitel mit Tschechien beim EU-Rat in Brüssel abgeschlossen werde", wie der Freiheitliche Pressedienst in einer Aussendung ausführte. In Wahrheit aber werde Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) den Vorbehalt Österreichs deponieren. ORF kontert - "Insgesamt richtig und vollkommen den Tatsachen entsprechend" Genau dies sei auch in den Ö3-Nachrichten berichtet worden, konterte der ORF: "Aus dem Kontext der Meldungen und Berichte ging eindeutig hervor, dass das Energiekapitel vorläufig abgeschlossen werde, Österreich sich aber vorbehalte, zu gegebenem Zeitpunkt auf das Energiekapitel zurückzukommen und dieses wieder zu thematisieren." Ö3 habe "insgesamt richtig und vollkommen den Tatsachen entsprechend" berichtet. Westenthalers Stellungnahme sei "völlig negiert" worden Bereits am Wochenende hatte der FP-Klubchef angekündigt, der Bundeskommunikationssenat werde mit der "Zeit im Bild 2" vom Freitag befasst: Dort sei im Zuge der Berichterstattung über den Hauptausschuss des Nationalrats Westenthalers Stellungnahme "völlig negiert" worden. Dazu der ORF: Westenthaler sei am Freitag mit O-Tönen in den "ZiB"-Ausgaben um 12.00 Uhr, 13.00 Uhr und 19.30 Uhr vertreten gewesen. In der "ZiB 2" sei über Westenthalers Position im Hauptausschuss informiert worden. Darüber hinaus verwies der ORF auf ein Interview des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider (F) in der "ZiB 2" am Freitag. Der Vorwurf, man habe "Zensur ausgeübt und das Objektivitätsgebot verletzt" sei "haltlos", wurde betont. "Noch-Weis-ORF" Die Anwürfe der FPÖ kommen in einer für den ORF heißen Phase: Kommende Woche soll der neue Generaldirektor gewählt werden, spätestens am Freitag entscheidet sich, welche Kandidaten antreten. Fix ist, dass sich der amtierende Generalintendant Gerhard Weis noch einmal der Wahl stellt. Am Montag betonte Westenthaler, dass der ORF derzeit ein "Noch-Weis-ORF" sei. "Es schreit förmlich nach grundsätzlicher Erneuerung des ORF", bekräftigte er auch in der Aussendung vom Wochenende. (APA)