Wien - Der österreichische Feuerfestproduzent RHI hat für die USA ein Restrukturierungskonzept erstellt, das die Schließung von sechs Werken und den Verkauf von bis zu sieben weiteren vorsieht. "Wir werden von 24 US-Werken sechs schließen und drei bis sieben verkaufen", sagte der interimistische Vorstandssprecher Andreas Meier am Montag. Es gebe bereits Interessenten für drei Standorte. "Drei Verkäufe sind gesichert, bei vier schauen wir, ob wir sie verkaufen können", so Meier. RHI werde 2001 Rückstellungen dafür bilden. Angaben zur Höhe der Restrukturierungs- und Schließungskosten konnte Meier noch nicht machen. "Wir brauchen noch zirka eine Woche, um das durchzurechnen", so der RHI-Vorstandssprecher. In den USA und Kanada hatte RHI bisher insgesamt 26 Werke betrieben. In BedrängnisB

Die Situation RHIs in Bezug auf die Asbestklagen bei den 1999 mit der US-Holding GIT übernommen Feuerfest-Aktivitäten Harbison Walker und A.P. Green "bedarf noch einer Finaleinschätzung", sagte Meier. Die Situation habe sich in den letzten Wochen verschärft, so Meier, der aber ein Durchschlagen der Klagen auf die Mutter RHI ausschloss. "Wir haben mehrere Rechtsgutachten, dass das nicht auf die RHI durchschlagen kann", sagte Meier. Der Haftungsanspruch hänge an der "legal entity", also den US-Gesellschaften. Unter Umständen könnte es bei den betroffenen US-Gesellschaften zu Gläubigerschutzverfahren nach Chapter 11 kommen, wurde bereits in Medienberichten spekuliert.

RHI ist in den USA sowohl wegen der schwachen US-Konjunktur als auch wegen der Asbestklagen in Bedrängnis gekommen und erwartet 2001 dadurch ein deutlich negatives Konzernergebnis.

Ab Mitte Jänner wird der RHI-Konzern von Helmut Draxler geleitet, der dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden Georg Obermeier nachfolgen wird.

RHI notierten an der Wiener Börse Montagnachmittag mit 7,45 Euro um 2,8 Prozent fester.(APA/Reuters)