Foto: PhotoDisc
Wien - Der jüngste Schnappschuss von der Entwicklung des Fotomarkts zeigt die deutlichen Umwälzungen, die die Digitalisierung auch dieses Bereichs der Technik bewirkt. Im August und September (den jüngsten verfügbaren Daten) können digitale Kameras ein Wachstum nach Wert um 47 Prozent, nach Stückzahlen sogar um 69 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr zeigen. Parallel dazu verlieren konventionelle Fotoapparate sowohl nach Wert (minus 11 Prozent) als auch nach Stückzahlen (minus 13 Prozent) an Boden, erhob der Marktforscher Fessl-GfK. Digitale Überholspur Auf dem im Vorjahr mit 5,6 Mrd. S bezifferten Gesamtmarkt für Fotoapparate, Filmentwicklung und Zubehör sind Digitalkameras dabei, konventionelle Kameras nach Anteilen zu überholen. Im September belief sich ihr Anteil am Gesamtmarkt auf 15 Prozent, während Filmkameras noch 18 Prozent hielten. 17 Prozent gehen in den gleichfalls sinkenden Filmverkauf, 20 Prozent in Zubehör, den Löwenanteil hält mit 30 Prozent die Filmentwicklung. Aber auch dieses Segment sei durch die Digitalisierung im Umbruch, erklärt Erich Kutschera, Prokurist der Foto-und Elektronikkette Niedermeyer. Zu Jahresbeginn sei ein deutlicher Einbruch bei Ausarbeitungen zu verzeichnen gewesen, den Kutschera auf die Umstellung professioneller Kunden (Versicherungen, Immobilienmakler u. a.) auf digitale Kameras zurückführt. Starkes Wachstum würde hingegen die professionelle Ausarbeitung von digitalen "Fotos" (eigentlich Dateien) verzeichnen. Großteils über das Internet würden Dateien an Labors zur Ausarbeitung (eine Mischung aus digitaler und analoger Filmtechnik) geschickt, ausgeliefert werden die Bilder dann über den Handel. (spu, DER STANDARD, Printausgabe 11.12.2001)