Kabul - Mitarbeiter des Roten Kreuzes haben in der
südafghanischen Stadt Kandahar damit begonnen, die in den Straßen
liegenden Leichen von Taliban-Kämpfern und ihren Gegnern zu bergen.
Die Kommandanten, die seit der Kapitulation der Taliban die Macht
übernommen haben, hätten die einheimischen Helfer um ihre Hilfe
gebeten, sagte ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten
Kreuz (IKRK) am Dienstag in Kabul. Gemeinsam mit Stammeskämpfern
seien zudem rund einhundert Gräber ausgehoben worden. Demnach gaben
die Anti-Taliban-Kommandanten den Rot-Kreuz-Mitarbeitern
Sicherheitsgarantien. Am Montag sei die Lage in der völlig zerstörten
Stadt ruhig gewesen.
Wie IKRK-Sprecher Michael Kleiner weiter sagte, begann das Rote
Kreuz mit der Registrierung von über 3000 Taliban-Kämpfern, die in
der nordafghanischen Stadt Shibargan gefangen seien. Die
Gotteskrieger, unter ihnen auch ausländische Söldner, seien in der
Hand des Usbeken-Generals Abdul Rashid Dostum. Die meisten von ihnen
kämpften nach Kleiners Angaben in den Städten Mazar-e-Sharif und
Kundus.(APA)