International
Weltweites Gedenken an die Opfer des 11. September
Bush: Gerechtigkeit wird siegen - Feier in Wien mit Bundespräsident Klestil
Washington/Sofia/Wien - Drei Monate nach den
Terroranschlägen von New York und Washington haben am Dienstag
weltweit Gedenkveranstaltungen für die Opfer stattgefunden. Im Weißen
Haus wurde um 08.46 Uhr (14.46 Uhr MEZ) die Nationalhymne gespielt.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Terroristen vor drei Monaten das erste
Flugzeug in das World Trade Center gelenkt. Auch in verschiedenen
europäischen Hauptstädten, wie in London und auch in Wien, fanden
Gedenkveranstaltungen statt. US-Präsident George W. Bush hatte für
die Opfer der Terroranschläge eine weltweite Gedenkminute angeregt.Trauergottesdient auf "Ground Zero"
Bush erklärte bei der Gedenkveranstaltung im Weißen Haus,
Gerechtigkeit werde siegen, die Terroristen würden zur Rechenschaft
gezogen. "Unsere Gegner haben den Fehler gemacht, den Amerikas Gegner
immer machen. Sie haben Freiheit gesehen und sie für Schwäche
gehalten. Und nun sehen sie ihren eigenen Untergang." Bush betonte,
die Opfer der Anschläge und die Feuerwehrleute, die bei dem Versuch
gestorben seien, Menschen zu retten, würden nie vergessen. In New
York begann pünktlich um 08.46 Uhr ein Trauergottesdienst auf dem
"Ground Zero", dem Ort der Katastrophe. Hunderte von Feuerwehrleuten
und die Bergungstrupps verharrten in ihrer Arbeit und legten eine
Gedenkminute ein.
Astronauten im All gedenken der Opfer
Auch die Astronauten der Internationalen Raumstation ISS und der
Raumfähre "Endeavour" gedachten der Opfer. Die Raumfahrtbehörde NASA
spielte dazu Aufnahmen aus dem All ein, die die Zerstörung in New
York und Washington zeigten.
Großbritannien, Österreich und Spanien
In London gedachten der britische Premierminister Tony Blair und
US-Außenminister Colin Powell gemeinsam der Opfer der Terroranschläge
in einer Gedenkminute vor Blairs Amtssitz in der Downing Street. Auch
Spanien folgte dem Aufruf. Im Madrider Regierungssitz nahmen
Ministerpräsident Jose Maria Aznar und der amerikanische Botschafter
an einer Gedenkfeier teil, bei der auch die US-Flagge gehisst und die
Hymne gespielt wurde. In Wien nahmen Bundespräsident Thomas Klestil
und der auf offiziellem Besuch in Österreich weilende usbekische
Staatspräsident Islam Karimow an einem Gedenkakt vor der US-Botschaft
teil.
Bulgarien
Auch in Bulgarien wurde mit einer öffentlichen Trauerzeremonie vor
dem Alexander-Newski-Dom in Sofia der Opfer der Anschläge in den USA
gedacht. "Jeder Staat muss seinen Beitrag im Kampf gegen den
Terrorismus leisten", sagte Parlamentspräsident Ognjan Gerdschikow in
seiner Ansprache. Bulgarien habe diesen Kampf zu seiner
"langfristigen Priorität" erklärt. An der Gedenkveranstaltung nahmen
auch Staatspräsident Petar Stojanow, Regierungsmitglieder, der
Patriarch der orthodoxen bulgarischen Kirche, Maxim, und der
Hauptmufti Bulgariens, Selim Mehmed, teil.
Bei den Anschlägen am 11. September waren mehr als 3.000 Menschen
getötet worden. Auf dem Gelände des zerstörten World Trade Centers
haben Bergungstrupps 741.559 Tonnen Trümmer abgetragen; 232 Leichen
wurden unter den Schuttbergen hervorgeholt. (APA/dpa)