London - Forscher haben vermutlich einen Weg gefunden, um Patienten mit einer Knochenmarktransplantation vor einem tödlichen Virus schützen zu können. Laut Stephen Mackinnon vom Leukaemia Research Fund (LRF) soll einer Gabe "präparierter" Immunzellen die Viren abwehren. Erste Behandlungen von Transplantationspatienten mit einem Cytomegalovirus (CMV) verliefen bereits erfolgreich. Dies berichtete das Team auf der Konferenz der American Society of Hematology in Orlando. Das britische Forscherteam stützt seine Ergebnisse auf die Behandlung von 13 Patienten mit Cytomegaloviren. Sechs erhielten spezielle T-Zellen und konnten die Viren abwehren. Die Behandlung sechs weiterer Patienten war mit der zusätzlichen Gabe von antiviralen Medikamenten erfolgreich. Neun Monate nach der Immunzell-Therapie waren alle Versuchspersonen virenfrei. Die meisten Komplikationen treten laut Forschern 100 Tage nach einer Transplantation auf, da zu diesem Zeitpunkt das Immunsystem am schwächsten ist. Für die Behandlung werden Blutproben aus dem Spenderknochenmark gezogen, die Zellen im Labor kultiviert und mit einem Protein des inaktivierten CMV versetzt. Diese Zellen regen die Zellen des Immunsystems (T-Zellen) zu einer "extra-starken" Immunantwort im Fall eines CMV-Befalles an. "Die Technik muss aber erst verfeinert und an einem größeren Patientengut getestet werden", erklärte David Grant, wissenschaftlicher Direktor des LRF. "Dennoch haben die Ergebnisse eine große Auswirkung auf die Verwendung von Knochenmark- und Stammzellen-Transplantationen", so Grant weiter. Ist der Virus für gesunde Menschen unproblematisch, reagieren Transplantationspatienten aufgrund eines geschwächten Immunsystems sehr empfindlich. Ein Befall äußert sich in einer Erkrankung , die der Lungenentzündung ähnlich ist. Schätzungen zufolge führt eine Knochenmarktransplantation bei 15 Prozent der Patienten zu einer derartigen Infektion. Zwischen 80 bis 90 Prozent der Fälle enden tödlich, so ein Bericht der BBC http://news.bbc.co.uk . Tranplantationen sind erforderlich, wenn das Knochenmark nicht ordnungsgemäß Blutzellen erzeugen kann. Dann erhält der Patient gesunde Stammzellen, um eine normale Blutzellen-Produktion zu gewährleisten. (pte)