Wirtschaft
Nokia im Aufwind
Weltgrößter Handyhersteller profitiert von neuen Modellen - Prognosen für das vierte Quartal werden eingehalten
Helsinki - Der weltgrößte Mobiltelefon-Hersteller
Nokia wird im vierten Quartal seine bisherigen Ergebnisprognosen dank
einer Reihe von neuen Modellen erfüllen oder übertreffen. Im vierten
Quartal - dem wegen des Weihnachtsgeschäfts wichtigsten - werde der
Marktanteil deutlich steigen, teilte Nokia am Dienstag in Helsiniki
mit. Nokia verkauft weltweit jedes dritte Mobiltelefon. Im vierten
Quartal plant Nokia nach eigenen Angaben etwa 20 Prozent mehr als im
Vorquartal umzusetzen, womit das Vorjahresniveau allerdings nicht
erreicht werde. Nokia-Aktien drehten nach der Mitteilung ins Plus und
zogen europaweit Technologieaktien mit.
Kräftiger Umsatzanstieg
Der Markt für Mobiltelefone entwickle sich wie erwartet, und im
vierten Quartal werde Nokia etwa 105 bis 110 Millionen Geräte
absetzen, teilte finnische Konzern weiter mit. Das Ergebnis werde
voraussichtlich am oberen Ende oder sogar über der zuvor genannten
Bandbreite von 0,18 bis 0,20 Euro (bis 2,75 S) je Aktie liegen. Im
vierten Quartal würden neue Modelle den Umsatz bei Mobiltelefonen um
etwa 25 Prozent zum Vorquartal steigen lassen. Unter anderem
profitiere das Unternehmen vom Verkaufsstart des internet-fähigen
8310, teilte Nokia mit.
Nokia prognostizierte bereits zuvor für die Netzwerk-Sparte einen
zum Vorjahr etwa 20 Prozent geringeren Jahresumsatz. Bei
Mobiltelefonen, die den größten Gewinnbeitrag leisten, werde Nokia in
diesem Jahr etwa gleich viel umsetzen.
"Anleger erleichtert"
"Die Anleger sind erleichtert, dass Nokia die positiven Aussagen
nicht zurücknahm, die sie kürzlich (...) gemacht hatten", sagte
Analystin Susan Anthony von Credit Lyonnais Securities. Analyst Einar
Haydon von Alfred Berg sagte, die vorgelegten Zahlen ließen zudem auf
zunehmende Margen schließen.
Die globale Wirtschaftsschwäche im laufenden Jahr traf Nokia, wie auch den US-Konkurrenten Motorola und die schwedische Ericsson.
Mobilfunknetz-Betreiber stornierten teilweise ihre Bestellungen für
Mobiltelefone und Ausrüstung, denn auch Endkunden hatten in Erwartung
neuer schnellerer Dienste ihre Käufe verschoben. Zudem hatten viele
Netzbetreiber Milliardenkredite aufgenommen, um Lizenzen für den
Mobilfunk der dritten Generation nach dem UMTS-Standard zu erwerben.
Aktie legt zu
Nokia-Titel notierten am Mittag gut fünf Prozent im Plus bei 28,90
Euro. Auch die Mobilfunk-Ausrüster Siemens, Ericsson und
der Zulieferer Epcos drehten ins Plus und stiegen in der Spitze mehr
als vier Prozent. (APA/Reuters)