Österreich will sich gemeinsam mit Deutschland gegen Pläne der EU-Kommission wehren, ab 2005 kein Normalbenzin mehr an den Tankstellen zuzulassen. Über den Vorschlag der EU-Behörde beraten die Umweltminister morgen, Mittwoch, in Brüssel. Offen war am Dienstag, ob Umweltminister Wilhelm Molterer (V) selber an dem Treffen teilnimmt oder sich vertreten lässt."Geographisch möglichst ausgewogene" Versorgung mit schwefelfreiem Treibstoff Der EU-Kommissionsvorschlag zur Verbesserung der Qualität von Benzin und Diesel sieht eine Eliminierung des Schwefelgehalts im Treibstoff in zwei Etappen vor. Bis 2005 soll eine "geographisch möglichst ausgewogene" Versorgung mit schwefelfreiem Treibstoff in der EU angestrebt werden, ab 2011 soll die durchgehende Versorgung mit schwefelfreiem Kraftstoff EU-weit gewährleistet sein. Österreich möchte die zweite Etappe bereits auf dass Jahr 2008 vorziehen, Deutschland sogar schon auf 2007. Für ein Vorziehen der zweiten Etappe treten auch Dänemark, Finnland, Luxemburg und Schweden ein. Stärkere Beteiligung der Öffentlichkeit Dagegen beharrt Wien darauf, das billigere unverbleite Normalbenzin in Österreich weiter an den Tankstellen verkaufen zu dürfen. Die Umweltminister wollen versuchen, einen Kompromiss in den offenen Fragen zu erzielen. Wien möchte sich auch als Standort für eine neue EU-Chemikalien-Agentur anbieten, die aber noch umstritten ist. Weitere Themen sind der Klimaschutz und eine stärkere Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Ausarbeitung umweltbezogener Pläne und Programme. (APA)