Österreich
Mindestens zehn Tote durch Ebola-Virus in Gabun
Affen könnten Virus verbreitet haben
Beim Ausbruch der Ebola-Seuche im
westafrikanischen Gabun sind nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens zehn Menschen gestorben.
Die Angaben seien jedoch widersprüchlich, möglicherweise habe es auch
bereits elf Todesfälle gegeben, sagte WHO-Sprecher Gregory Hartl am
Dienstag in Genf.Quelle des Ausbruchs noch unbekannt
Unterdessen ist ein zweites WHO-Team mit fünf Wissenschaftern aus
den USA, Frankreich und Großbritannien am Dienstag in Gabun
eingetroffen. Die Epidemiologen versuchen in den abgelegenen Gebieten
im Nordosten, die hochinfektiöse Krankheit einzudämmen. Sie versorgen
dort auch medizinisches Personal mit Handschuhen und anderer
Schutzkleidung. Unter den Ebola-Opfern soll bereits eine
Krankenschwester sein. Das internationale Medizinerteam will auch der
Quelle des Ausbruchs nachgehen.
Vielzahl toter Primaten
Die Bevölkerung der betroffenen Region Ogooue Ivindo hatte
berichtet, in den vergangenen Wochen eine Vielzahl toter Primaten
aufgefunden zu haben. Unklar ist bislang, ob auch sie das Virus in
sich trugen. Der Verzehr von Affen ist in Gabun verbreitet. Sie sind
häufig Krankheitsüberträger.
Übergreifen wird von Behörden in Kongo dementiert
Im Gegensatz zu Gabun bestreiten die Behörden in Kongo weiterhin
einen Ebola-Ausbruch. Dort waren in den vergangenen zwei Wochen
mindestens 28 Menschen an einem für Ebola typischen Fieber mit
inneren Blutungen gestorben, mindestens 55 weitere sind infiziert.
Ein Team aus Mitarbeitern der lokalen Gesundheitsbehörden, der WHO
und von "Ärzte ohne Grenzen" bemüht sich bereits seit dem Wochenende
um Aufklärung. Die beiden betroffenen Dörfer in der Region Westkasai,
rund 500 Kilometer von der Hauptstadt Kinshasa entfernt, sind nur
sehr schwer zugänglich. Die Helfer müssen nach einem langen Flug
kilometerweite Fußmärsche und Kanufahrten zurücklegen. (APA/dpa)