Österreich
Fliegerbombe am Linzer Hauptbahnhof gefunden
Umgebung evakuiert - Aufschlagszünder war noch intakt - Weitere Funde von Kriegsrelikten nicht auszuschließen
Eine Fliegerbombe ist bei den Bauarbeiten zur
Neuerrichtung des Linzer Bahnhofsviertels Dienstagnachmittag entdeckt
worden. Für die Dauer der Entschärfung durch den Entminungsdienst
wurde die Umgebung vorübergehend evakuiert. Weitere Funde von
Kriegsrelikten bei den Bauarbeiten können nicht ausgeschlossen
werden.Aufschlagszünder war noch intakt
Bei dem Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg handelte es sich um
eine 250 Kilogramm-Bombe. Sie wurde zwischen den Gleisen der Westbahn
entdeckt. Der Aufschlagzünder war noch intakt. Dem Entminungsdienst
gelang es innerhalb kurzer Zeit, die Bombe zu entschärfen. Zuvor
hatten vor allem die Mitarbeiter der nahe gelegenen Zentrale der
Energie AG und der ÖBB-Direktion ihre Gebäude verlassen müssen.
Der Fund war erwartet worden. Im Linzer Bahnhofsviertel sollen ein
neuer Hauptbahnhof als Nahverkehrsdrehscheibe mit einer teilweise
unterirdisch verlegten Straßenbahn und ein zentrales
Verwaltungsgebäude des Landes entstehen. Dazu sind umfangreiche
Grabungsarbeiten notwendig.
79 Gefahrenbereiche im Bereich Bahnhof Linz
Doch der Hauptbahnhof war - wie alle Verkehrseinrichtungen - im
Zweiten Weltkrieg bevorzugtes Ziel von Bombardierungen durch die
Alliierten. Dabei könnte es etliche Blindgänger gegeben haben, die
bei den eilig vorgenommenen Wiederaufbauarbeiten übersehen und nicht
entschärft wurden. Vor Beginn der Bauarbeiten im Bahnhofsviertel
wurde deshalb vorbeugend eine Spezialfirma aus Salzburg zur
Abschätzung des Risikos beauftragt. Sie untersuchte Luftbilder und
Abwurfunterlagen und entdeckte dabei 79 Gefahrenbereiche. (APA)