Wien - Über die börsenotierte Wiener Immobiliengesellschaft General Partners Immobilienbesitz (GPI), die ehemalige Residenz Realbesitz, ist der Anschlusskonkurs eröffnet worden. Wie aus der Insolvenzdatei des Wiener Handelsgerichts hervorgeht, wurde das mit 12. Oktober eröffnete Ausgleichsverfahren rechtskräftig eingestellt. Masseverwalter Karl Engelhart sagte, das Unternehmen sei "total illiquid", habe kein freies Vermögen, da alles verpfändet sei, und habe nicht einmal die Kosten des Fortbetriebs aufbringen können.400 Millionen Schilling Forderungen Bei der Ausgleichstagsatzung vom 5. Dezember, bei der laut Auskunft des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV) insgesamt 92 Gläubiger (darunter die Creditanstalt als größter) Forderungen in Höhe von rund 400 Mill. S (29,1 Mill. Euro) geltend gemacht haben, hätte von der GPI nicht schlüssig dargestellt werden können, wie die 40-prozentige Ausgleichsquote zu finanzieren sei, sagte der Wiener Rechtsanwalt weiter. Vermögenslage "unklar" Alexander Klikovits vom KSV verwies darauf, dass die tatsächliche Vermögenslage nach wie vor "sehr unklar" sei. Ein endgültiger Status fehle immer noch. Klikovits hält eine Liquidation des Unternehmens nun für "sehr wahrscheinlich". Engelhart hingegen sieht noch eine Chance für einen Zwangsausgleich: "Alles hängt jetzt von den Banken ab." Er verhandle bereits mit Interessenten für eine Übernahme. Die Prüfungstagsatzung ist für 30. Jänner 2002 anberaumt. Die GPI gehört zum verschachtelten Firmenimperium des seit August in Untersuchungshaft sitzenden mutmaßlichen Finanzbetrügers Wolfgang Kössner. Das einst dazugehörende kleine Wiener Brokerinstitut General Commerce Bank (vormals WMP Bank) war im August pleite gegangen, der Geschäftsbetrieb wurde bereits liquidiert. (APA)