Der Kanzler beruhigt die Konsumenten - die flächendeckende Kontrolle auf BSE bleibt. Der Landwirtschafts- und der Gesundheitsminister pilgern nach Groß-Höbarten, um sich bei dem Bauern mit der BSE-Kuh "ein Bild zu machen". ("Aha, da ist der Stall . . . sehr schön, sehr sauber . . . und da ist die schmucke Bauernstube . . . auch sehr schön und sehr sauber . . . ja, zu an Schnapserl sagen wir ned nein . . . also, BSE-Prion ist da ja keines zu sehen . . .") Die Konsumenten konsumieren brav weiter. Die fehlende Ohrmarke und die vertauschten Gewebeproben, die kurzfristig zur Sperre eines völlig anderen Zuchtbetriebes führten? Gesundheitsminister Haupt verfügt sofort eine Anweisung an die Veterinärdirektoren, die Schulungen zu intensivieren. Und dass mir da ned wieder fremdsprachiges Personal eingestellt wird, weil das kann ja die Ursache der Verwechslung sein! Ja, und mit einer Entschädigung für die 30 Rinder, die nun getötet werden müssen, kann der Landwirt rechnen. Dass jetzt der führende Prionenforscher Österreichs und Vorstand der Neurologie am AKH sagt, die Ursache könne praktisch nur kontaminiertes Futter sein, das besprechen wir dann ein anderes Mal. (DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 12.12.2001)