Netzpolitik
Schwerer Schlag gegen Raubkopie-Szene
Zahlreiche Verhaftungen und Beschlagnahmungen bei großangelegter Polizeiaktion in fünf Ländern
In fünf Ländern (USA, England, Australien, Finnland und Norwegen) gelang den Behörden ein schwerer Schlag gegen die Raubkopie-Szene. In der nach Angaben der Fahnder bisher größten Razzia gegen die Internet-Kriminalität wurden zahlreichen Verhaftungen und Beschlagnahmungen durch die Zoll- und Justizbeamten durchgeführt. "Drink or Die"
Die Aktion "Digital Piratez" begann schon im September 2000 mit der genauen Überwachung und späteren Infiltration der "Warez" (Raubkopien)-Gruppe "Drink or Die". Diese wurde 1993 in Russland gegründet und erreichte schnell eine beachtliche Mitgliederzahl. Laut Angaben der Behörden befanden sich die führenden Köpfe der Organisation schon seit geraumer Zeit in den Vereinigten Staaten und Australien. Die Gruppe wurde die Verbreitung der Vollversion von Windows 95 schon Tage vor dem offiziellen Start, bekannt.
Großrazzia
Die Polizei startete ihre Razzien in verschiedensten Einrichtungen, so etwa in Universitäten (darunter auch die Elite-Universität Massachusetts Institute of Technology) und High-Tech Büros. Neben den zahlreichen Verhaftungen beschlagnahmten die Behörden auf PCs und Software in Wert von mehreren Millionen Dollar (
Presseerklärung des US-Justizministeriums
). "Drink or Die" soll einen jährlichen Umsatz von rund einer Milliarde Dollar durch den Handel mit raubkopierter Software, Musik-CDs oder DVDs erwirtschaftet haben. Auf den beschlagnahmten PCs befanden sich unter anderem aktuelle Kinofilme wie etwa "Harry Potter" und "Behind Enemy Lines". (greg)