Wien - Die österreichische Tourismuswirtschaft kann auf eine durchaus erfreuliche Sommersaison zurückblicken. Trotz eines leichten Rückgangs bei den Nächtigungen konnte der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen um sechs Prozent auf 109,4 Milliarden Schilling (7,95 Mrd. Euro) gesteigert werden. Die Gründe für dieses Umsatzplus lagen in der guten konjunkturellen Lage 2000, den damit verbundenen höheren Einkaufsausgaben der Touristen sowie dem fortgesetzten Trend zu Vier- und Fünfsternehotels, sagte Egon Smeral, Tourismusexperte des Wirtschaftsforschungsinstitutes. Auch die bevorstehende Euroeinführung habe das ihre zum guten Ergebnis beigetragen. Viele ausländische Gäste hätten nämlich im Sommerurlaub ihre letzten Schillingbestände ausgegeben, so Smeral. Terror kaum spürbar Der 11. September sei bisher kaum spürbar gewesen, sagte Peter Laimer, Leiter des Referats Tourismus der Statistik Austria. Jedoch würden die tatsächlichen Auswirkungen erst in einigen Monaten sichtbar werden. Der österreichische Tourismus sei aber relativ flugunabhängig, sodass er unter den Terroranschlägen "kaum leiden" werde. Mehr Sorgen bereitet den Experten dagegen die weltweite Konjunkturflaute. Diese mache sich nun - etwas zeitversetzt - auch im Tourismus bemerkbar und sei hauptverantwortlich für das Ausbleiben der Gäste aus den USA gewesen. Die Nächtigungen von Amerikanern in Österreich gingen in der Sommersaison um 21,8 Prozent zurück, im September und Oktober sogar um mehr als 34 Prozent. Weniger deutsche Gäste Auch die Deutschen hatten im Sommer weniger Lust auf einen Österreich-Urlaub. Der Hauptherkunftsmarkt für den heimischen Tourismus verzeichnete einen Rückgang um 1,7 Prozent. Zuwächse gab es dagegen bei Urlaubern aus den Niederlanden, Italien, Belgien und der Schweiz. Bei den Nächtigungen konnten das Burgenland, die Steiermark, Vorarlberg, Kärnten und Salzburg zulegen. Tirol, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien mussten Einbußen hinnehmen. Die Bundeshauptstadt bleibt aber trotzdem mit 4,61 Millionen die Gemeinde mit den meisten Nächtigungen. (zwi, DER STANDARD, Printausgabe 13.12.2201)