Mensch
Gabun: Ebola fordert mindestens zehn Menschenleben
Weiterhin Unklarheit über mysteriöses Virus im Kongo
Libreville/Nairobi - Ein zweites Epidemiologenteam der
Weltgesundheitsorganisation WHO ist am Mittwoch zum Ebola-Dorf
Mekambo im Norden von Gabun aufgebrochen. Die Mediziner sollten dort
nach Angaben eines Behördensprecher in der Hauptstadt Libreville noch
am selben Tag eintreffen. Das Dorf in der Region Ogooue Ivindo stehe
inzwischen unter Quarantäne, hieß es. Ein erstes Expertenteam zur
Versorgung der Patienten und Unterstützung des medizinischen
Personals ist bereits seit dem Wochenende vor Ort. In der betroffenen Region sind nach Informationen der WHO in den
vergangenen zwei Wochen mindestens zehn Menschen an dem für Ebola
typischen Fieber mit inneren Blutungen gestorben. Bei einem Leichnam
war das Virus am Dienstag eindeutig nachgewiesen worden.
Das zweite Team mit fünf Wissenschaftlern aus den USA, Frankreich
und Großbritannien will die hochinfektiöse Krankheit eindämmen und
ihrer Ursache nachgehen. Zuvor müssen die Helfer jedoch eine rund 500
Kilometer lange, beschwerliche Strecke in den abgelegenen Nordwesten
des Landes zurücklegen. Die Regenzeit macht manche Straßen und Wege
schlecht passierbar.
Mysteriöses Virus im Kongo
Unklarheit herrschte unterdessen weiterhin über ein mysteriöses
Virus im zentralafrikanischen Kongo. Nachdem dort in den vergangenen
zwei Wochen mindestens 28 Menschen an dem auch für Ebola typischen
hämorrhagischen Fieber gestorben waren, sprach die Regierung am
Mittwoch von einem möglichen Grippe-Virus. Mediziner der WHO und von
"Ärzte ohne Grenzen" nehmen in der betroffenen Region Westkasai
Blutproben. Deren Auswertung in einem Labor in Südafrika soll in den
nächsten Tagen Klarheit bringen. In derselben Provinz waren 1995 bei
einer Ebola-Epidemie 265 Menschen ums Leben gekommen.
(APA/dpa)