Technik
In Österreich wurden zwei neue CD-Labors genehmigt
Die Christian-Doppler- Gesellschaft erforscht damit zum Beispiel die Eigenschaften von Bekleidungsfasern
Wien - Die Christian-Doppler-Gesellschaft (CDG), die
wichtigste Förderstelle für anwendungsorientierte Grundlagenforschung
in Österreich, expandiert weiter. Das Kuratorium der CDG hat in
seiner jüngsten Sitzung zwei neue CD-Labors genehmigt, deren
Gesamtzahl sich damit österreichweit auf 24 erhöht. Es handelt sich
dabei um das "CD-Labor für Molecular Recognition Materials" in Wien
und das "CD-Labor für Textil- und Faserchemie der Cellulosics" in
Dornbirn, die erste Einrichtung der CDG in Vorarlberg, teilte die CDG
am Mittwoch in einer Aussendung mit. Das CD-Labor für Textil- und Faserchemie der Cellulosics wird mit
einem Jahresbudget von 5,5 Mill. S (399.701 Euro) am Institut für
Textilchemie und Textilphysik der Universität Innsbruck eingerichtet.
Das Institut und das neue Labor haben ihren Standort in Dornbirn
(Vorarlberg). Die Industriepartner kommen sowohl von der Seite der
Faserhersteller (Lenzing AG), als auch von der Seite der
Textilveredelungsunternehmen (F.M. Hämmerle Textilwerke und Degerdon
& Co).
Grundlagenforschung
Ziel der Grundlagenforschung ist die Untersuchung von
Eigenschaften von Bekleidungsfasern wie Lyocell, Viskose oder Modal
("Cellulosics"), von Möglichkeiten zur Veränderung und Optimierung
bestehender Produkte sowie die Erforschung neuer
Produkteigenschaften. Als Beispiele für mögliche Resultate nennt
Labor-Chef Thomas Bechtold Fasern mit neuen, veränderten
Eigenschaften, ökologische Verbesserungen in der Textilveredelung,
Textilien mit neuen Effekten, textile Spezialprodukte, etc.
Das CD-Labor für Molecular Recognition Materials
("Molekülerkennungs-Materialien") wird am Institut für Analytische
Chemie der Universität Wien eingerichtet, das Jahresbudget liegt bei
4,2 Mill. S. Industriepartner sind der schwedische Pharmakonzern
Astra Zeneca, Merck Eurolab und die Grazer Biotech-Start-Up-Firma
PiChem. Im Mittelpunkt des Labors steht die industrienahe
Grundlagenforschung auf dem Gebiet der "Trennwissenschaften".
Es geht dabei vor allem um die Entwicklung fortschrittlicher
Materialien zur Erkennung und Trennung von pharmazeutisch, biologisch
oder medizinisch relevanten Molekülen aus komplexen Stoffgemischen.
Durch die "maßgeschneiderte" Gestaltung der Oberflächenstruktur eines
solchen Materials wird der zu erkennende und zu trennende Stoff stark
daran gebunden, während andere Komponenten des Gemisches nicht daran
"haften" bleiben und dadurch abgetrennt werden können.
Mit den beiden neuen Labors wurden heuer bereits sechs neue
CD-Laboratorien genehmigt. (APA)